Apostel setzt langjährige Amtsträger in den Ruhestand

Als Apostel Gerald Bimberg an diesem Sonntag in der Gemeinde diente, schwang etwas Wehmut in den Herzen. Zum einen versetzte er zwei Diakone und einen Evangelisten in den Ruhestand. Zum anderen war es für den Apostel der letzte Gottesdienst in der Gemeinde vor seiner eigenen Inruhesetzung.

Dem Gottesdienst lag das Bibelwort Johannes 17, 21-22 zugrunde:

„… damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind.“

Der Apostel bewegte zunächst Gedanken zum vorgetragenen Chorlied („O seliger Sonntag“). Er charakterisierte den Sonntag als den von Gott geschaffenen Ruhetag, als Tag der Anbetung, an dem wir Gottes Wort hören, sowie als Auferstehungstag, an dem wir der Auferstehung Jesu gedenken und die Hoffnung auf seine Wiederkunft bestärken.

Auf das Bibelwort eingehend stellte der Apostel zunächst den Unterschied zwischen „eins sein“ und „einig sein“ heraus. Man kann sich zwar in einer Sache einig sein oder werden, indem man einen Kompromiss eingeht, aber dadurch muss man nicht zwangsläufig eins sein.

Im Weltgeschehen erleben wir ständig Unfrieden, der durch Uneinigkeit entsteht. Aus Glaubenssicht kann innerer und äußerer Frieden aber nur möglich werden, wenn eine Ausrichtung nach Gottes Willen erfolgt.

Das Leben zeigt, dass Einssein meist leicht ist, solange alles glatt läuft und es einem gut geht. Wir wollen uns bemühen, so wie es uns Jesus vorgelebt hat, Einssein zu erreichen, indem wir den Menschen ohne Vorurteile begegnen, unterschiedliche Ansichten respektieren, uns wo notwendig auch etwas „zurücknehmen“ und allen die Gnade Jesu gönnen.

Im Bibelwort ist von dem inneren Einssein zwischen Jesu und seinem Vater die Rede, das auch wir zu Jesu anstreben wollen, um ihn dadurch zu bezeugen und Gott zu rühmen. Es ist wichtig, dass wir mit Jesus, dem Haupt, eins sind. Im „Christus–Hymnus“ des Kolosserbriefes heißt es: „Er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde“ (Kolosser 1,18). Weiter sagt Apostel Paulus: Wir sollen hingelangen „zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi“ (Epheser 4,12.13). Dazu gehört auch, dass wir als Glieder Jesu ihm und dem Nächsten dienen.

Der Apostel rief zum letzten Mal unseren Evangelisten Ulrich Meckel zu einem Predigtbeitrag an den Altar. Dieser sagte unter anderem, dass es zunächst leicht erscheint, wenn man vom Einssein liest. Wir wollen uns aber die Frage stellen: Wie weit sind wir vorangekommen mit unserem Bemühen um das Einssein in Familie, Gemeinde und zum Herrn. Er mahnte, auch weiter durch Verbindung zum Apostelamt die Sicherheit im Einssein mit Gott und Jesu zu haben.

Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes erfolgte die Spendung der Gabe des Heiligen Geistes an den kleinen Paul Faber und die Inruhesetzung der Diakone Ulrich Hoffmann und Wilfried Herkner sowie des Evangelisten Ulrich Meckel. Der Apostel würdigte ihr langjähriges Wirken auf verschiedenen Gebieten: in der Gemeindeleitung, als Konfirmandenlehrer über mehrere Generationen, in der Missionsarbeit, in der Musik- und Chorarbeit sowie als Beauftragter für Mitgliederdatenverwaltung (MDV).

Der Dank des Apostels, der Amtsträger und der Gemeinde ist verbunden mit der Bitte für den Beistand Gottes in der Zukunft und guten Wünschen für Gesundheit.

Nach dem Gottesdienst fanden sich alle anwesenden Amtsträger im Ämterzimmer ein. Der Vorsteher überreichte dem Apostel als Dank für sein Dienen in den letzten Jahren eine Grußkarte und ein Gemälde als Erinnerung aus dem Kreis der Amtsträger.

M.Wa./M.W. (Fotos: St.B.)