65 gemeinsame Jahre - ein eisernes Eheband
Freundlich mit Blumen war das Auto geschmückt, in welchem das eiserne Hochzeitspaar chauffiert wurde.
Langsam kamen die beiden zum Eingang der Kirchenräume geschritten. 65 gemeinsame Jahre – eine lange Zeit – durch viele Höhen und Tiefen des Lebens. So vieles mussten sie er- und durchleben und sie haben es gemeinsam in der Treue zum Herrn gemeistert. Ganz ehrfürchtig stand ich vor ihnen und zwei Augenpaare blickten mich wie immer liebevoll an. Ich verneige mich innerlich vor ihrem tiefen Glauben und der langen Lebenserfahrung. Der Evangelist im Ruhestand war vor Jahren mein Gemeindevorsteher. 29 Jahre diente er der Gemeinde Wiesa und 18 Jahre der Gemeinde Tannenberg als Vorangänger.
Herzlich wurde das Jubelpaar von den Amtsträgern vor dem Kirchengebäude begrüßt.
Anlässlich der eisernen Hochzeit besuchte Apostel Bimberg mit Bischof Matthes und den Bezirksämtern die große Festgemeinde in Wiesa, auch die Tannenberger Gemeinde war mit eingeladen. Als Bibelwort diente 1. Timotheus 6, 12:
„Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“
Auch heute erleben wir vielfach die Gier nach Macht und Reichtum. Sicher brauchen wir Geld zum Leben, aber Reichtum birgt die Gefahr, nicht damit umgehen zu können. Paulus fordert Timotheus auf, diesen Dingen zu fliehen und den guten Kampf des Glaubens zu führen. Dieser Kampf ist mit großen Mühen verbunden und nicht immer von Erfolg gekrönt. Ein gutes Beispiel gibt uns auch hier der Gottessohn. Er hat alles erlebt, was uns an negativen Dingen im Leben begegnen kann – mit IHM sind sie überwindbar.
Der Wandel mit Gott und vor Gott heißt nicht Unfehlbarkeit und Fehlerlosigkeit. Gott schenkt ewiges Leben, was stets göttliche Gnade bleibt und nicht eingefordert werden kann. Das irdische Leben kann mit Reichtum gut gestaltet werden, aber das ewige Leben hat eine andere Bestimmung – die ewige Gemeinschaft mit Gott und seinem Sohn.
Bischof Matthes unterstrich in seiner Mitpredigt die Worte des Apostels. Um Segen muss man ringen – sich anstrengen, aber der Kampf lohnt sich. Gott ist die Liebe. Diese göttliche „Waffe“ ist in uns ausgegossen und leitet und trägt sanftmütig. Die Liebe ist das verbindende Element.
Nach dem Heiligen Abendmahl wandte sich Apostel Bimberg herzlich dem eisernen Hochzeitspaar zu. Er sprach davon, wie viel sie im Leben gesehen und erlebt haben und gab ihnen zu ihrem Ehejubiläum das Bibelwort Philipper 1, 6:
„... ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.“
Nach der feierlichen Handlung ordinierte Apostel Bimberg Glaubensbruder Solbrig zum Diakon für die Gemeinde Wiesa.
Als das Schlusslied des Chores verklungen war, dauerte es noch lange Zeit, bis alle Glückwünsche und Gratulationen ausgesprochen waren und der Kirchensaal sich langsam leerte. Noch eine Weile war die herzliche Atmosphäre im Raum zu spüren, welche die Anwesenden nach diesem feierlichen Ereignis mit nach Hause nehmen konnten.
SSR