Bezirksjugendgottesdienst in Ballenstedt

Am Sonntag, dem 22.11.15 trafen sich die Jugendlichen des Bezirks Halberstadt mit ihren Jugendbetreuern zum letzten Jugendgottesdienst des Jahres 2015 in der kleinen Gemeinde Ballenstedt. Zu diesem Gottesdienst waren auch die Glaubensgeschwister der Gemeinde Ballenstedt/Rieder eingeladen.

Dem Gottesdienst zugrunde gelegt war das Bibelwort aus dem 2. Brief des Petrus, 3,13:

„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“

Der Jugendgottesdienst wurde durch einen der Jugendleiter, Evangelist Gerald Jokel, eröffnet. Schon einige Minuten vor dem Beginn hatte er einige Gedanken zur Einstimmung vorlesen lassen. Die Jugendlichen waren aufgefordert, sich in den letzten Minuten mit den Fragen zu beschäftigen, welche Ziele sie haben, welche Visionen und Träume sie gern umsetzen und erleben möchten.

Nach dem Eingangsgebet und einem Lied des Jugendchores ging Evangelist Jokel auf die verschiedenen Ziele ein und demonstrierte dies bildhaft mit einen Gefäß, in das er nacheinander verschiedene große Kugeln füllte, von denen jede ein großes Ziel im Leben eines Menschen darstellte. So wurden Schulabschluss und Facharbeiterausbildung, Abitur und Studium, der Wunsch nach einem Lebenspartner, die Gründung einer Familie und mehr genannt. Eine dieser Kugeln stand auch für unser Ziel, dauerhaft Gemeinschaft mit Gott, unserem himmlischen Vater, zu haben.
Danach kamen kleine Kugeln in das Glas, die unsere kleinen, schnell zu erfüllenden Wünsche und Ziele symbolisierten, und diese fanden überall Platz zwischen den großen Kugeln. Jetzt wurde die Frage gestellt, wenn viele der kleinen Kugeln zuerst in den Behälter gelegt worden wären, wie viele der großen noch Platz gehabt hätten. Und alle waren sich einig, dass manch große Kugel dann nicht mehr in das Glas gepasst hätte. Auf unser Leben und unseren Glauben bezogen heißt das, dass Prioritäten zu setzen sind. Nicht nur bezüglich Ausbildung und Verdienst, auch im Bezug auf den Glauben sollten wir uns bewusst sein, wie wichtig Gottes Nähe für uns ist und wie er uns auch im täglichen Leben Kraft und Hilfe zukommen lassen kann. Oftmals ist dann auch noch genug Platz für die kleinen schönen Dinge des Lebens. Und manchmal stellen wir dabei auch fest, dass einige unserer kleinen Ziele und Wünsche nicht unbedingt vereinbar mit Gottes Willen sind.

Eine kurze Fabel von einem Vogel, der bereit war, sein schönes Gefieder dafür Stück für Stück herzugeben, um ziellos durchs Land zu fliegen, um sein Glück zu finden, brachte es auf den Punkt: Dafür musste er mehr als genug "Federn lassen", ohne erfolgreich gewesen zu sein.

Wir möchten Gott in unsere Zielplanung mit einbeziehen, indem wir unser Leben so gestalten, wie er es von uns erwartet.

Anschließend richtete Priester Olaf Braune noch einige Worte an die Gottesdienstteilnehmer. Er sprach davon, dass auch Jesus als Kind noch nicht wusste, was Gott mit ihm vorhatte. Aus der Bibel ist auch nicht bekannt, ob er jemals Ziele wie wir heute hatte: Ausbildung, Beruf, Familie, Hobbies ... Er legte sein Leben ganz in Gottes Hand und brachte schließlich das Opfer am Kreuz. So viel verlangt Gott heute nicht von uns: Er ist uns ein liebender Gott, der uns hilft, uns bewahrt und sich wünscht, dass wir uns nach ihm ausrichten. Manches Ziel, das wir haben, werden wir sicher unter diesem Blickwinkel korrigieren und neu definieren. Fest steht, dass Gott uns dabei hilft und unterstützt, den für uns richtigen Weg zu finden. In diesem Sinne wollen wir heute schon die Gemeinschaft mit Gott und seinem Sohn genießen.
Dazu dient das in jedem Gottesdienst zu erlebende Sakrament des Heiligen Abendmahles, welches im Anschluss an die Predigt und die gemeinsame Sündenvergebung gefeiert wurde.

Nach einem mitreißenden Lied des Jugendchores "Meine Zeit steht in deinen Händen" endete ein erlebnisreicher und schöner Jugendgottesdienst. Auch die Glaubensgeschwister der eingeladenen Gemeinde freuten sich, einmal solch einen Gottesdienst mit vielen Jugendlichen in ihrer Gemeinde erlebt zu haben.

Text: O.B. Bilder: E.U.