Jugendtreffen in Steinheid

Am letzten Sonntag im August traf sich die Jugend des Kirchenbezirkes Meiningen in Steinheid bei Neuhaus. Eine besondere Überraschung war der Besuch ihres Apostels Rolf Wosnitzka.

Um die Jugend des Bezirkes Meiningen auch einmal in den östlichen Teil des Kirchenbezirkes einladen zu können, musste eine größere Räumlichkeit gesucht werden, als unsere Kirche in Neuhaus zu bieten hatte.

In einer ehemaligen Sportlerklause in Steinheid bei Neuhaus am Rennweg fanden wir einen geeigneten Raum. Allerdings: es war eine Gaststätte! Es stellte sich die Frage, ob man da wohl einen Gottesdienst durchführen könne. Nach einigen Überlegungen und Absprachen mit dem Betreiber konnten wir es angehen und trafen Vorbereitungen für einen Jugendgottesdienst am letzten Sonntag im August. Aufgaben wie das Beschaffen von Altarschmuck, das Bereitlegen von Gesangbüchern und der Bibel sowie das Besorgen des Opferkastens wurden verteilt. Als Gottesdienstleiter war unser Bezirksältester Schneider angekündigt. Doch manchmal kommt es anders, als man denkt!

Die "Kirche" war bis auf den letzten Platz gefüllt, und als dann die etwa 120 jungen Gottesdienst- teilnehmer das Eingangslied "Fort, fort mein Herz zum Himmel..." sangen, überkam wohl alle ein Gefühl, das man nur in einem Gottesdienst erlebt, und der etwas ungewöhnliche Ort geriet zur Nebensache. Unsere Herzen schlugen noch höher, als überraschend unser Apostel Wosnitzka an den Altar trat. Er hatte sich diesen Sonntag, wie er sagte, im Reiseplan offen gehalten, aber wer von uns hatte damit gerechnet, dass er nach Steinheid zur Jugend kommen würde! Nachdem der Apostel das Textwort vorgelesen hatte, sang der Chor: "Ein Tagwerk für den Heiland, das ist der Mühe wert..." Der Chor setzte sich, doch der Apostel begann nicht mit der Predigt, sondern rief den Dirigenten zu sich. "Was steht hier auf diesem Zettel? Lies vor!", sagte er. - Der Dirigent las die Angaben zum Textwort und die Liednummer 329 mit der Verszeile "Ein Tagwerk für den Heiland..." Der Apostel hatte dieses Lied neben dem gesungenen Eingangslied als solches in Erwägung gezogen; nun hatte es der Dirigent nach dem Textwort singen lassen, ohne von der Absicht des Apostels zu wissen! Ein schönes Erlebnis für den Dirigenten und die versammelte Jugend! Der Apostel diente nach den Worten Jesus aus Johannes 6, 44: "Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat..."

In seinem Dienen bot uns der Apostel an, unser großer Bruder zu sein, zu dem wir Vertrauen haben könnten. Er ließ alle ganz tief in sein Herz schauen und man konnte seine Liebe und Fürsorge verspüren. Auf das vorgelesene Textwort eingehend, zeigte er auf, dass keiner aus eigenen Stücken zur Vollkommenheit und somit zum Vater gelangen könne, wenn dieser ihm nicht helfen würde.

Ein Vorsteher rief im Mitdienen zu Bekennermut auf. Ein anderer erwähnte eine kleine Geschichte: Ein Angler nahm einmal einen Begleiter mit, der ihm bei seinem Hobby zusah. Nach einer Weile sagte der Begleiter: "Es gibt wohl auf der ganzen Welt nichts Langweiligeres als Angeln". "Doch", erwiderte der Angler: "Zuschauen - das ist noch langweiliger". Der Vorsteher ermahnte, doch gerade im Gottesdienst nicht nur "zuzuschauen", sondern die "dicken Brocken zu fischen", die wertvollen Worte zu sammeln.

Der Bezirksevangelist nannte die Gottesdienstatmosphäre "gemütlich" und brachte damit unser aller Wohlsein zum Ausdruck.

Wir dankten dem Herrn herzlich für das besondere Gottesdiensterleben!

Nun wurde der Raum wieder zur Gaststätte umgewandelt, und die Mitarbeiter des Hauses versorgten uns mit köstlicher Speise, was einige veranlasste, gleich dreimal Mittag zu essen.

Am Nachmittag unterhielt uns Patrick, unser Nachwuchs-Moderator, mit einem Test über Gemeinsamkeiten bei drei jungen Paaren. Das weitere Geschehen verlief im freien Rahmen, jeder hatte Gelegenheit, mit anderen bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen, zu Kegeln usw.

Auch mit dem Wetter waren wir zufrieden: von dem angekündigten Regen kamen nur einige Tropfen bei uns an, ja wir konnten uns auch zur Genüge der Sonne erfreuen!