Mit Pauken den Advent eingeläutet
Aufführung des Weihnachtsoratoriums
Mit dem Paukenauftakt und den in Hochform singenden Sopranistinnen des Chores begeisterte bereits der erste Chorsatz die 450 Konzertbesucher. Die 60 meist jugendlichen Sänger und die über 30 Orchestermitglieder führten mit musikalischer Ausstrahlung und Sicherheit durch diesen Oratoriumsteil der musikalischen Weihnachtsgeschichte bis hin zu den Lobpreis-Passagen am Ende der dritten Kantate. Zum Jauchzen und Frohlocken waren nach dem 90-minütigen Konzert die Anwesenden animiert.
Die musikalische Leitung hatte Jürgen Gerisch, der die Solisten, Sänger und Instrumentalisten mit sicherer Hand, teils energisch durch die insgesamt 36 Choräle, Rezitative und Arien führte.
Von den Gesangssolisten Claudia Zohm (Sopran) aus Weimar, Sophie Müller (Alt) aus London, Rüdiger Husemeyer (Tenor) aus Bad Herrenalb und Manuel Helmeke (Bass) aus Leipzig verlangte der Komponist alles ab. Und sie haben alles gegeben.
Neben dem Dirigenten war auch dem Orgelspieler Sebastian Gerisch keine „Erholungsphase“ vergönnt. Er hielt sich bei der Begleitung der Solisten dezent zurück, um dann wieder alle Register zu ziehen, wie beim Choralsatz „Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen“.
Leider wurde bei der sogenannten „Schlafarie“ in der zweiten Kantate die klare Altstimme der Solistin durch die Orchesterbegleitung, vor allem in den schönen Tieflagen, unterdrückt. Schade, aber das schmälert keinesfalls die überragende Gesamtleistung der Musiker.
Auch die Instrumentalsolisten mit der Querflöte, der Piccolotrompete oder der Violine trugen wesentlich zum grandiosen Gelingen des Konzertes bei.
Nicht erst nach der geforderten Zugabe erfüllte sich für die Konzertbesucher die von Apostel Rolf Wosnitzka zu Beginn des Konzertes ausgesprochene These: „Wir dürfen uns auf etwas Besonderes freuen!"
Vielen Dank für diesen schönen Adventsauftakt.
Text: U.S. / Fotos: K.Mr.