Klangvielfalt im Advent

Rodewisch/Vogtland. Bereits zum fünften Mal in Folge gestalteten Sänger und Instrumentalisten der Neuapostolischen Kirche am 1. Advent das Abschlusskonzert zum Rodewischer Weihnachtsmarkt. Das Adventskonzert vereinigte bekanntes Liedgut und moderne Kompositionen.

Rodewisch/Vogtland. Advent, die Zeit des Lichts, fasziniert Kleine und Große. Eine erwartungsvolle Vorfreude auf das herannahende Weihnachtsfest erfasst jedermann. In dieser stimmungsvollen Zeit kann man die Auswirkungen dieser Vorfreude sehen, riechen, schmecken und vor allem hören.
So auch am 1. Advent 2006: Unter der Überschrift "Advents- und Weihnachtslieder aus 8 Jahrhunderten" ließen sich ca. 440 Konzertbesucher, die sich im Rodewischer Ratskellersaal eingefunden hatten, vom Jugendchor und von den Instrumentalisten des Kirchenbezirkes Plauen auf eine internationale musikalische Reise mitnehmen.

Wie im Vorjahr hatten die Blechbläser des Kirchenbezirkes bereits am Nachmittag die Besucher des Weihnachtsmarktes musikalisch auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht.

Das melodisch vielfarbige Abendprogramm begann mit traditionellen Liedern. Unter der Leitung von Ronald Keilig, Jörg Sammler und Uwe Herrmann erklangen zunächst Volksweisen, die ihren Ursprung im Mittelalter haben.

"Ich weiß ein lieblich Engelspiel" geschrieben von Heinrich von Laufenberg, einem der bedeutendsten deutschen Liederdichter des 15. Jahrhunderts, und "Ich steh' an deiner Krippen hier" aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach (BWV 248) waren ebenso vertreten wie das bekannte, aus dem 17. Jahrhundert stammende "Laßt uns das Kindlein wiegen".

Mit "Joseph's Traum", einer finnischen Weihnachtsweise, verließen die 80 jungen Musikanten das traditionelle Terrain. Denn Ronald Keilig hatte dieses Lied mit einem deutschen Text versehen und neu für Chor und Instrumentalbegleitung arrangiert. Damit hatte die Moderne Einzug gehalten. Beim Ertönen von "Stern über Bethlehem" demonstrierten die Darbietenden anschaulich den für die Jazz-Stilrichtung Swing charakteristischen federnden Rhythmus.

Mit "So this is chrismas", komponiert von John Lennon und Yoko Ono, ging die musikalische Zeitreise in die Gegenwart. Jörg Sammler hatte eigens für diesen Zweck die Originalfassung zu einem Chorsatz umfunktioniert. Es folgte "The virgin Mary", ein Song aus dem Jahr 2004, der mit seinem Temperament die Konzertbesucher zum rhythmischen Mitklatschen anregte. Dem schloss sich der Traditional "Go tell it on the mountain" an, ein Gospel der afroamerikanischen Bevölkerung Nordamerikas. Freudig fordert der Song dazu auf, die Geburt Jesu auf den Bergen und den Hügeln zu verkünden. Als Fortsetzung dieser Botschaft sangen die Jugendlichen das wohl bekannteste Weihnachtslied im englischen Sprachraum "Joy to the world" nach Georg Friedrich Händel.
Damit war die Rückkehr zu den traditionellen Titeln eingeläutet. Mit "Hark! The herald angels sing", der Weihnachtshymne von Felix Mendelssohn Bartholdy, ging es musikalisch wieder zurück in das 18. Jahrhundert.

Und da es seit dem 8. Jahrhundert Brauch ist, dass man sich beschenkt, animierte das Musikensemble die Zuhörer, sich selbst zu beschenken. Womit, das erläuterte Karsten Treiber, der Moderator an diesem Abend. Gemeinsamer Gesang war des Rätsels Lösung. Denn, wie er ausführte, ist Singen gesund: Das Lungenvolumen wird vergrößert, die Bauchmuskulatur wird gekräftigt, die Körperhaltung verbessert sich - letztendlich entspannt sich dabei der gesamte Organismus. Das ließ sich das Publikum nicht zweimal sagen: Als krönender Abschluss des ansprechenden Programms erscholl aus 520 Kehlen der Weihnachtsklassiker: "Stille Nacht, heilige Nacht" - diesmal in einem modernen, von Ronald Keilig geschriebenen Arrangement.

In seiner Gesamtheit vereinigte das Adventskonzert bekanntes Liedgut und moderne Kompositionen zu einem kurzweiligen Hörgenuss. Zudem bildete es den Rahmen dafür, dass dem ortsansässigen Kinder- und Jugendhilfswerk "Regenbogen" e.V. eine Zuwendung in Höhe von 250 Euro übergeben werden konnte. Der Verein will damit eine Weihnachtsfeier ausgestalten und Geschenke kaufen.

Ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung während der Vorbereitung und Ausführung dieses Konzertes gilt allen Verantwortlichen des Ratskellersaales und der Stadtverwaltung Rodewisch.

Text: S.C./Fotos: W.K.

Erleben am 1. Advent...