Gottesdienst für Lehrkräfte mit Apostel Wosnitzka

Die Lehrkräfte für die verschiedenen Altersgruppen in der Kinderunterweisung sowie die Jugendleiter und Jugendbetreuer aus dem Apostelbereich Thüringen erlebten einen besonderen Gottesdienst mit Apostel Wosnitzka in der Kirche Erfurt.

Am Sonntag, 18. November 2007 fand am Nachmittag in der Kirche Erfurt ein Gottesdienst für Lehrkräfte mit Apostel Rolf Wosnitzka statt. Eingeladen waren die Lehrkräfte für die verschiedenen Altersgruppen in der Kinderunterweisung sowie die Jugendleiter und Jugendbetreuer aus dem Apostelbereich Thüringen. Der Gottesdienst stand unter dem Textwort Daniel 12, aus 3: "Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz". Zu Beginn des Gottesdienstes brachten alle Anwesenden im Eingangslied die Bitte zum Ausdruck: "Herr Christ, mach uns zum Dienst bereit in unserm Amt und Stande" (GB Nr. 380)

Zunächst dankte der Apostel allen sehr herzlich für ihre Mitarbeit und betonte, wie wichtig es sei, den anvertrauten Kindern und Jugendlichen Orientierung zu geben in einer Zeit vermehrter Orientierungslosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Er blickte in seine Kinder- und Jugendzeit zurück und auf seine Lehrer. Welcher Lehrer ihm welche Glaubensgrundlage in sein Herz gelegt habe, könne er im Einzelnen nicht mehr sagen. Geblieben sei das schöne Gefühl im Herzen: Ich wurde geliebt und fühlte mich geborgen. In der Zeit der Jugend verstärkten auch die anderen Jugendlichen in der Gemeinde dieses Gefühl entscheidend mit, weil sie ihren Glauben lebten und dieser in ihrem Leben einen entscheidenden Platz einnahm.

In der heutigen Zeit fällt es Eltern nicht immer leicht, neben den vielfältigen Alltagspflichten sich Zeit für ihre Kinder zu nehmen. Die Glaubenslehrer sollten deshalb versuchen dies auszugleichen und den Kindern das Gefühl vermitteln: Wir haben Zeit für dich. Wenn Lehrkräfte der Neuapostolischen Kirche im Sinne Jesu Orientierungspunkt sein wollen, ist es unumgänglich, dass auch die Glaubensgrundlagen der Neuapostolischen Kirche vermitteln werden.

Den Apostel bewegte auch die Sorge, um eine nicht zu übersehende Verwässerung im Glauben. Anfang des Jahres 2007 berief der Stammapostel Apostel Wosnitzka in die Projektgruppe "Ökumene". Aufgrund dieser Tätigkeit stellte er in Gesprächen mit Glaubensgeschwistern oft fest, dass der Begriff "Ökumene" vielfach Befürchtungen hervorruft. Das muss nicht sein, denn dazu muss ganz klar gesagt werden: Unter Ökumene wird nicht das Vermengen aller Glaubensgrundlagen der christlichen Religionsgemeinschaften verstanden, sondern das Erkennen und Bewahren gemeinsamer christlicher Werte und das Eintreten für diese Werte. Es gehört jedoch auch das gegenseitige Tolerieren unterschiedlicher Glaubensauffassungen dazu, ohne dass diese angeglichen werden. Wir neuapostolischen Christen orientieren uns am Glaubensziel. Für uns liegt das Heil in der Teilnahme am Wiederkommen Christi zur Heimholung seiner Braut. Wir möchten zur Braut Christi zählen. Andere Religionsgemeinschaften haben andere Glaubensziele!

Im seinem Mitdienen ging Bischof Thomas Matthes auf den zweiten Teil des Bibelverses Daniel 12,3 ein. Dort ist von "Sternen" die Rede. Er stellte die Frage in den Raum: Wie oft sehen wir noch wie in den Kindertagen zu den Sternen, um uns zu orientieren? Die Menschen unserer Tage schauen anstatt zu den Sternen auf das Navigationssystem ihres Fahrzeuges. Der Bischof nehme sich da nicht aus. Für uns als Vermittler göttlicher Werte sei eine ständige Ausrichtung auf die "Lehrer zur Gerechtigkeit" (vgl. Daniel 12, 3) Grundvoraussetzung für unsere Lehrtätigkeit.

Bezirksältester Dietmar Voigt aus dem Kirchenbezirk Gotha schilderte ein Erleben aus seiner Tätigkeit als Lehrer. Im Unterricht arbeiteten Schüler an Mikroskopen. Es gab interessante Präparate zu bestaunen. Ein Kind, auf seine Beobachtungen hin angesprochen, sagte: Ich sehe nichts! Als der Lehrer in sein Mikroskop hineinsah, war es darin nur dunkel. Ein kleiner Spiegel am Mikroskop wurde danach so zur Lichtquelle hin ausgerichtet, dass dieser Licht auf das Präparat warf und das Präparat sichtbar wurde. Die richtige Einstellung war das Entscheidende. Der Bezirksälteste führte noch ein weiteres Erleben aus einer Jugendstunde an. Die Jugendlichen wurden mit einer Geschichte konfrontiert, von dem der Bezirksälteste nicht genau sagen konnte, ob sich diese tatsächlich zugetragen hat. Ein Mädchen, das ohne Beine auf die Welt kam, musste einmal mit anhören, wie ihre Eltern sagten: Wenn sie wenigstens lachen würde, könnten wir sie auch lieben! Dies stimmte das Mädchen sehr traurig. Schließlich gelang es ihr nach großer Mühe zu lachen. Sie musste lachen um geliebt zu werden. Eines Tages hörte sie, dass Gott die Liebe ist. Sie suchte und fand ihn in einer Gemeinschaft. Hier wurde sie geliebt. Nun musste sie nicht mehr lachen um geliebt zu werden. Jetzt lachte sie, weil sie geliebt wurde. Auch wir wollen unsere Kinder und Jugendlichen nicht nur lieben, wenn sie "funktionieren" und nach unserer Meinung alles gut läuft. Sie sollen spüren, dass sie in allen Lebenssituationen geliebt werden.

Anschließend bat der Apostel noch den Bezirksevangelisten Ralph Wittich aus dem Kirchenbezirk Gera mitzudienen.

Eindrücke vom Gottesdienst: