Böses mit Gutem überwinden –
letzter Gottesdienst in Markranstädt

Am 09. Oktober 2022 führte Apostel Jens Korbien den letzten Gottesdienst in der Gemeinde Markranstädt durch. 90 Jahre dienten in dem Vorort von Leipzig treue Brüder und verkündeten das Evangelium Jesu Christi. Seit 1998 fanden die Gottesdienste im jetzigen Lokal statt.

Zuerst ging der Apostel auf die Trauer der Gemeinde ein. „Es ist der letzte Gottesdienst an dieser heiligen Stätte. Wir schließen aber nicht die Kirche, sondern eine Gemeinde. Es gibt für einen Jeden in der Zukunft eine andere Gemeinde“, so der Apostel. Die Glaubensgeschwister werden überwiegend in den Gemeinden Leipzig-Plagwitz und Merseburg ihre neue Heimat finden. Die Vorsteher der zukünftigen Gemeinden waren mit vor Ort.

Als Bibelwort für diesen Gottesdienst verwendete Apostel Korbien Römer 12,21: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ Bei der Schöpfung war alles gut. Das Böse setzte mit dem Sündenfall ein: Schuld, Schuldgefühle, Enttäuschung, Schmerz, Krankheit und Tod. Wir wollen aber das Gute in den Mittelpunkt stellen: den Glauben und das Vertrauen zu Gott, die Liebe zu Gott und dem Nächsten, die Hoffnung auf das Ziel. Der Apostel nahm das Bild eines Umzuges. „Was packe ich in meinen Koffer ein? Glaube, Liebe, Hoffnung  oder Trauer? Bringt einen Schatz mit in eure neue Gemeinde“, so der Apostel.

In seinem Mitdienen zitierte Bezirksältester Thomas Cramer die Überschrift zu dem Textwort in der Bibel: „Das Leben in der Gemeinde.“ Er sei immer gern nach Markranstädt gekommen, weil in der Gemeinde eine schöne, grundehrliche Stimmung vorhanden war. „Unsere Dankbarkeit soll Ausdruck zur Freude sein“, so der Bezirksälteste.

Apostel Korbien erwähnte, dass es Tränen der Dankbarkeit, der Trauer aber auch der Freude gibt. Er erzählte, von dem letzten Gottesdienst in seiner ehemaligen Heimatgemeinde, wo plötzlich eine Frau als Gast zugegen war. Dies war seine Kindergärtnerin, die er Jahrzehnte nicht mehr gesehen hatte. Sie wurde dann in der neuen Gemeinde versiegelt. Auch das Sakrament des Heiligen Abendmahls ist auf die Zukunft ausgerichtet.

Zum Ende des Gottesdienstes sagte der Apostel allen Schwestern und Brüdern, die sich über die vielen Jahre eingebracht haben, ein herzliches Dankeschön. Für Ihn war interessant, dass hinter dem Altar auf dem Teppichboden ein Herz durch die Fußabdrücke der Amtsträger eingraviert ist. Sie haben also mit  einem Herzen voller Liebe gedient. Bevor Apostel Korbien diese heilige Stätte entwidmete, entband er den Gemeindevorsteher Frank Günther von seiner Beauftragung und bestätigte die 3 Priester für die zukünftigen Gemeinden.

Mit dem schönen Lied „Gott mit euch bis wir uns wiedersehen“ klang der bewegende Gottesdienst aus. Anschließend hatten die Geschwister die Möglichkeit zu einem angeregten Austausch über Vergangenes und Zukünftiges.