Kinder- und Jugendsonntag in Weimar
mit gemeinsamer Spendenaktion und einer Benefizveranstaltung am Nachmittag
Erstmals im Kirchenbezirk Erfurt trafen sich die Kinder und Jugendlichen zu einem gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag, den 19.11.2017, in Weimar.
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Kinder-und Jugendsonntag in der Gemeinde Weimar - ein nicht ganz leichtes Vorhaben, die Jugendlichen und jugendliche Kinder stärker zusammenwachsen zu lassen. Schon die Auswahl des Bibelwortes für sechsjährige Kinder bis zu fast erwachsenen Jugendlichen wollte gut bedacht sein. Die Wahl fiel auf das Wort für den Jugendgottesdienst.
Aus 1. Samuel 16,7. „Aber der Herr sprach zu Samuel: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn nicht sieht der Herr auf das, worauf ein Mensch sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.“ diente der Bezirkskinderlehrer Daniel Hahn.
Mit „Ich bin hier, Herr“ war der erste Musikbeitrag, der gemeinsam von drei Solisten aus den Reihen der Jugendlichen und Religionskinder vorgetragen und mit Gitarren begleitet wurde.
Priester Hahn fragte, wie denn ein König eigentlich sein sollte? Warum sollte ausgerechnet der kleine und junge David neuer König werden? ... Weil er Gottvertrauen hatte. Gott sieht in das Herz und nicht auf das Äußere.
Priester Jan Weyh, der zum Mitdienen aufgerufen war, berichtete kurz von dem tollen Samstag, als er in Hannover zur Preview-Veranstaltung des kommenden Jugendtages 2018 war und dort von dem Feuer für dieses große Event angesteckt wurde. Weiter ging er auf die enge Freundschaft ein, die David und Jonathan verband. Welchen Freund haben wir an unserer Seite? Wir können unseren Seelenfreund Jesus vertrauen… und durch unser Tun und Handeln beim Nächsten etwas bewegen und unsere Zukunft gestalten.
Die praktische Umsetzung der Nächstenliebe hatten unsere Jugendlichen bereits mit einer Spende von 400 € an das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz gezeigt. Mit der Übergabe eines weiteren Spendenchecks in Höhe von 600 € aus dem Benefizkonzert des Bezirkskinderchores rundeten die Kinder diese Aktion ab.
Ein besonderer Abschluss des Kinder- und Jugendsonntages -
Benefizveranstaltung als gelebte Ökumene am Nachmittag, an dem das Hanauer Marionettentheater Reformator Martin Luther lebendig werden lässt.
Am Sonntagnachmittag, war es endlich soweit – das lang ersehnte Marionettentheater aus Hanau hatte die kleine Bühne in unserer Kirche aufgebaut und das Stück „Martin Luther – Aus besonderem Holz geschnitzt“ konnte beginnen.
Nein noch nicht! Es wurde vorher noch Pfarrer Sebastian Kircheis aus der Herderkirche durch Ralf Seeck, einer unserer Kinderbetreuer, begrüßt.
Die Gemeinde Weimar hatte geplant, die Spenden aus dem Nachmittagsprogramm zugunsten der Restaurierung des Gestühls in der Herderkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Weimar zukommen zu lassen. Pfarrer Kircheis bedankte sich, u.a. mit der Übergabe dreier „Spendenschirme“ und der Aussage, dass wir die erste Kirchgemeinde in Weimar sind, die durch so eine besondere „Benefizaktion“ Spendengelder für die „Bankenrettung“ realisieren.
Dann fing das Marionettenspiel an. Die 75 cm große Luther-Marionette wurde durch den Leiter des Hanauer Marionettentheaters, Roland Richter, zum Leben erweckt.
Im kurzen Vorwort wurden die Zuschauer informiert, dass Pfarrerin Ines Fetzer das Stück als Dialogtheater schrieb und es erstmals im Januar 2017 in der Marienkirche zu Hanau aufgeführt wurde.
Dabei spricht R. Richter, der bei der Aufführung dem modernen Marionettentheater folgend neben der Figur zu sehen ist, mit Martin Luther. Auf diese Weise werden Szenen aus dem Leben Luthers lebendig: Der „Theologe“ äußert Gedanken und Gefühle, die ihn vor 500 Jahren umgetrieben haben. Junger Mann, Mönch, Kämpfer, Widerspruchsgeist, Vater und großer Reformator, der in seiner Zeit die Welt und die Kirche veränderte – das wurde nicht nur für Kinder anschaulich dargestellt. Der nach fünfzigminütiger Spielzeit lang anhaltende Applaus und die Spendensumme von 500 Euro zeigten, dass es allen sehr gut gefallen hat.
Zum Abschluss sprach Roland Richter ein Schlusswort.
Hier berichtete er kurz von der Idee der Entstehung und über die 2.140 € teuren Marionette und der Dauerleihgabe an das Marionettentheater. Die Herstellung der Marionette aus der Werkstatt von Barbara und Gunther Weinhold (Berlin-Köpenick). Der Kopf und die Figur von Martin Luther wurden nach einem Gemälde von Lucas Cranach nachempfunden. Die Figur ist durch und durch aus Holz geschnitzt, Kopf und Gesicht mit Kunstlichtfarbe gestrichen und wiegt knapp zwei Kilo.
Die Hauptfiguren konnten anschließend an der kleinen Bühne bestaunt und abgelichtet werden. Wer wollte, konnte in Begleitung der Assistenz, Diana Richter, auf der kleinen Bühne „Selfis“ mit Luther machen. Vielen Dank an Roland Richter und der Assistenz Diana Richter für diesen besonderen Nachmittag.
Nicht vergessen wollen wir ein großes Dankeschön zu sagen an alle Aktiven im Vorder- und Hintergrund für allen Überblick und Engagement und die umfassende Versorgung der ca. 120 angereisten Kinder, Jugendlichen und Geschwister.