Vorsteherwechsel am 17.01.2021

Apostel Ralph Wittich dient in der Gemeinde Annaberg-Buchholz.

Es war ein denkwürdiger Tag für die Gemeinde Annaberg-Buchholz. Obwohl im Gottesdienst der am zweiten Advent getaufte Ferdinand Richter das Sakrament der Heiligen Versiegelung empfangen sollte und zudem vorgesehen war, für die Gemeinde Annaberg-Buchholz einen neuen Vorsteher zu beauftragen, musste der Apostel den Gottesdienst "coronabedingt" ohne anwesende Gemeinde durchführen.

Der Apostel war trotz des winterlichen Wetters gut nach Annaberg-Buchholz gekommen und glücklicherweise hatten die Techniker aus der Gemeinde Chemnitz dafür gesorgt, dass in der Kirche in Annaberg-Buchholz die Übertragungstechnik zur Verfügung stand. So konnte der Gottesdienst live übertragen werden und die Gemeinde zumindest virtuell dem Geschehen vor Ort folgen.

Der Altar war geschmückt und auch für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes war bestens gesorgt.

In der Sakristei erwartete den scheidenden Vorsteher, Bezirksevangelist Arnd Melzer, ein kleiner Blumengruß der Kinder der Gemeinde und auch die Amtsträger hatten ein kleines Dankeschön vorbereitet.

Der Apostel diente mit dem Bibelwort aus Matthäus 7,28.29:

"Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass sich das Volk entsetzte über seine Lehre; denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten."

Zunächst hieß der Apostel die Teilnehmenden vor Ort und in der Übertragung willkommen und ging dann auf das Bibelwort ein.

Das in der Übersetzung von Luther wiedergegebene Wort "entsetzte" ist im Sinn von "erstaunen", "verwundern" zu verstehen. Das Volk war erstaunt über die Rede von Jesus, denn "... er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten".

Jesus lehrte in Vollmacht. Er sprach nicht nur im Namen Gottes, sondern anstelle Gottes und der Inhalt seiner Predigt war völlig neu. Jesus lehrte, dass man die Liebe Gottes zum Menschen nicht am Schicksal des Menschen ermessen kann, sondern am Heil, welches er ihnen schenkt. In seinen sogenannten Antithesen ("... ich aber sage euch...") legte er das Gesetz vollmächtig aus und erklärte, was das Wichtigste beim Gesetz ist: Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.

Dabei war Jesus stets ein Mann der Tat. In Vollmacht hat er gesprochen und gehandelt. Jesus hat Wunder vollbracht und Sünden vergeben - etwas, was nur Gott kann!

Für uns bedeutet das, dass wir an die Vollmacht von Jesus Christus glauben wollen, ihr vertrauen und entsprechend handeln. In dem Zusammenhang erinnerte der Apostel an das Gleichnis von den ungleichen Söhnen (vgl. Matthäus 21,28-32).

Im Anschluss an das Dienen des Apostels war für den bisherigen Vorsteher, Bezirksevangelist Arnd Melzer, Gelegenheit, sich noch einmal an die Gemeinde zu wenden. Er wünschte allen, dass die Predigt ihre Zuhörer immer wieder in Erstaunen versetzt. 

Mit Blick auf seine Tätigkeit als Vorsteher der Gemeinde Annaberg-Buchholz bedankte sich der Bezirksevangelist bei allen für die intensive Zeit der letzten Jahre, denn die Arbeit in der Gemeinde war, ist und bleibt ein Gemeinschaftswerk Vieler - auch derer, die man vielleicht auf den ersten Blick gar nicht sieht. Jedoch sei nicht alles gelungen. Daher bat der Bezirksevangelist auch bei denen um Vergebung, die verletzt wurden oder enttäuscht seien. Er bat die Gemeinde, den neuen Vorsteher anzunehmen, zu unterstützen und für ihn zu beten.

Nach der Freisprache und vor der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahles fand die Heilige Versieglung von Ferdinand Richter statt. In seiner Ansprache an die Eltern erinnerte der Apostel an die Vorbildwirkung, die Eltern für ihre Kinder haben. In der Heiligen Versiegelung vollende sich die Wiedergeburt aus Wasser und Geist. Ausgerüstet mit den Gaben und Segnungen Gottes kann Ferdinand eine Gott wohlgefällige Entwicklung nehmen. Dazu wünschte der Apostel den Eltern alles Gute.

Nach der Feier des Heiligen Abendmahles entband Apostel Wittich den bisherigen Vorsteher von seiner Beauftragung für die Gemeinde Annaberg-Buchholz. Bezirksevangelist Melzer bleibt weiterhin Vorsteher der Gemeinde Schönfeld und auch die beiden Gemeinden Annaberg-Buchholz und Schönfeld bleiben in Zukunft "schwesterlich" verbunden. Der Apostel würdigte die Tätigkeit des scheidenden Vorstehers und bedankte sich bei ihm und seiner Familie für die in aller geleisteten Arbeit bewiesene Treue. 

Danach beauftragte der Apostel den neuen Vorsteher, Priester Hendrik Irmscher. In seiner Ansprache bedankte sich der Apostel bei Priester Irmscher und seiner Familie für die Zusage zur neuen Aufgabe und bat ihn, in Liebe und Treue zu den Anvertrauten zu dienen. Kniend vor dem Altar wurde Priester Irmscher für den neuen Dienst vom Apostel gerüstet und gesegnet.

Im Anschluss ernannte der Apostel Priester Mike Pollmer als zusätzlichen Vorstehervertreter. Zusammen mit Hirte Thomas Linz und Priester Andreas Kreher wird er den neuen Vorsteher unterstützen.

Im Gebet bat der Apostel für alle Handlungen um den Segen Gottes und wünschte sich, dass sich dieser Segen auch auf die weitere Entwicklung der gesamten Gemeinde auswirken möge.

Mit Gebet und Segen beendete der Apostel diesen besonderen Gottesdienst.

Nach dem Gottesdienst bedankte sich noch Priester Kreher in der Sakristei im Namen der Amtsträger der Gemeinde bei Bezirksevangelist Melzer für seine Tätigkeit in der Gemeinde und übergab ein kleines Dankeschön zur Erinnerung an die gemeinsame Zeit.