Ostern - Das Leben feiern

"Ich möchte mit euch das Leben feiern", so begrüßte Apostel Ralph Wittich am Ostersonntag 2019 die Gemeinde in Chemnitz, die zusammen mit den Glaubensgeschwistern aus Burkhardtsdorf, Limbach-Oberfrohna und Zschopau den Gottesdienst erlebte.

Das Bibelwort Lukas 24, 46-48 sowie die eindruckvoll und emotional vorgetragene Bibellesung aus dem Johannesevangelium bildeten den Auftakt des Osterfestes. Bereits vor Beginn des Gottesdienstes hatten vier Chorgruppen von verschiedenen Stellen des Kirchenraumes aus mit dem Gesang "Er ist erstanden, Halleluja" sowie der Kinderchor und das Orchester die Gemeinde ins Zentrum des Geschehens geführt.

Der Apostel beschrieb Ostern als das hoffnungsvollste Fest der Christen. Der Tod ist besiegt. Nach Jesu Opfertod an Karfreitag bildete zunächst der Karsamstag einen stillen Tag zwischen Kreuzigung und Auferstehung. Man könnte meinen, hier hätte Gott mal mächtig eingreifen können. Aber nichts Sichtbares geschah. Jesus jedoch ging an diesem Tag in die untersten Orte des Bösen und öffnete die Tür von innen, was sonst nicht möglich war.

Wir stehen manchmal im Leben vor der Frage, warum greift hier Gott nicht ein? Uns fehlt dann eine Antwort. Die einzigste Antwort darauf ist Ostern, so betonte der Apostel. Das Ostergeschehen zeigt, dass der Glaube an Jesu Tat das Leben bejaht und uns Mut gibt, weil der Tod bezwungen worden ist. Der Tod ist nur eine Übergangsphase, wonach neues Leben folgt.

Die Jünger konnten Zeugnis ablegen von der Auferstehung Jesu. Später sah es Apostel Paulus als erforderlich an, zu seiner Zeit zu betonen, dass mehr als 500 Brüder den Auferstandenen gesehen habe, wovon die meisten noch lebten. Heute wollen wir als Christen bezeugen: "Mein Jesus ist auferstanden und lebt."

In der Bibellesung war zu hören, dass das Schweißtuch Jesu zusammengelegt an einem besonderen Platz in der Grabkammer vorgefunden wurde. Der Apostel nahm darauf Bezug und erläuterte, was dies für die Juden bedeutete. Im Judentum ist das Schweißtuch gleichzusetzen mit einem Mundtuch, das zu den Mahlzeiten verwendet wird. Wurde das Mundtuch nach dem Essen von einem Herrscher zusammengeknüllt hingeworfen, hieß dies für den Diener, die Mahlzeit ist beendet und es kann abgeräumt werden. Wurde dieses Tuch jedoch fein säuberlich neben dem Teller zusammengelegt, so brachte das zum Ausdruck, ich bin noch nicht fertig, ich mache (esse) weiter, ich komme wieder.

Nun verstehen wir, was das zusammengelegte Schweißtuch Jesu ausdrückt: Jesus hat seinen Auftrag noch nicht beendet, er bleibt nicht im Tod, er wird auferstehen, er wird Gottes Werk fortsetzen, er wird wiederkommen.

Dies ist die Botschaft des auferstandenen Herrn Jesu für uns:

  • Wir fürchten uns nicht, denn Jesus hat Macht im Himmel und auf Erden
  • Die Apostel wirken im Auftrag Jesus bis zu seiner Wiederkunft
  • Jesus ist unter uns gegenwärtig
  • Wir wollen kundtun: Jesus ist auferstanden! Ja, er ist wahrhaftig auferstanden!

Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes spendete der Apostel dem jüngsten Gemeindemitglied die Gabe Heiligen Geistes.

Nach dem Schlussvortrag "Gelobt sei Gott im höchsten Thron" durch einen Doppelchor gab es am Ausgang des Kirchengebäudes das traditionelle Eis für die Gottesdienstbesucher. So klang dieser festliche Vormittag noch in Gemeinschaft aus.