Frühstücken mit Domblick - Hessische Glaubensgeschwister verbrachten ein Wochenende bei ihren Thüringer Nachbarn

Bei bilderbuchhaftem Sommerwetter besuchten neun Vorsteher mit ihren Frauen aus dem hessischen Kirchenbezirk Hersfeld-Lauterbach vom 13.-15. Oktober 2017 die 1275 Jahre alte Stadt und die seit 113 Jahren bestehende Neuapostolische Kirche in Erfurt.

Peterberg in Erfurt

Peterberg in Erfurt

Gemeinsam mit ihrem Bezirksältesten Reiner Imhof und dem Bezirksevangelisten Jörg Hoffmann und deren Frauen erlebten sie unvergessliche Augenblicke im mittelalterlichen Stadtkern der Thüringer Landeshauptstadt und in der Kirchengemeinde. Einfluss auf das Durchschnittsalter der 24-köpfigen Reisegruppe hatten ihr 71 Jahre „junger“ Reiseleiter und Ruhestandsdiakon Klaus Wahl aus Fulda sowie die 3-jährige Lilly, Tochter des Friedewalder Vorstehers und seiner Frau. Lilly ist durch ihr natürliches und quicklebendiges Wesen eine echte Bereicherung für die Gruppe.

 

Die Stadtführung am Samstag durch den Erfurter Ruhestandsvorsteher Reiner Wipke begann bei strahlendem Sonnenschein auf der Citadelle Petersberg mit Blick auf Dom und  Severikirche sowie über die Dächer der fast vollständig restaurierten Altstadt. In dieser kreuzen sich auf dem Fischmarkt die alten Handelsstraßen Via Regia und die Nürnberger Geleitstraße. Die Via Regia führt über das interessanteste Profanbauwerk Erfurts, die Krämerbrücke. Sie ist die längste, durchgängig mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas.

 

Während der über vierstündigen Zeitreise durch einen Teil der Erfurter Vergangenheit hörte unser Besuch aus Hessen vom Missionar Bonifatius, Kaiser Barbarossa, Reformator Luther, der Erfurter Humanistenbewegung, vom Rechenmeister Adam Ries, der Stadtmusikerfamilie Bach - die Eltern von J. S. Bach wurden in Erfurt getraut -, den  Dichtern Goethe, Schiller und Wieland,  vom Gelehrten und Staatsmann Wilhelm von Humboldt, den Komponisten Liszt und Paganini und nicht zu vergessen vom Kaiser Napoleon Bonaparte. Dieser residierte während des Fürstenkongresses 1808 in Erfurt und machte die Stadt für vierzehn Tage zum Mittelpunkt Europas. Alle die genannten Persönlichkeiten hatten mehr oder weniger Einfluss auf das Alltagsleben der Einwohner  Erfurts.

 

Einfluss auf das Seelenleben der neuapostolischen Christen in Erfurt nahmen auch die Besuche der Stammapostel Niehaus (Pfingsten 1921), Fehr (Jugendgottesdienst für Thüringen 1995), Leber (Jahreswechsel 2010/11) und von Stammapostel Schneider, der 2015 der mitteldeutschen Jugend in Erfurt diente.

Nach unzähligen Schritten über Altstadtpflaster und bei sommerlichen Temperaturen ist der obligatorische Halt an einem Stand mit Thüringer Bratwürsten der kulinarische Höhepunkt für unsere hessischen Glaubensgeschwister. Schöne Gespräche in einem der zahlreichen Altstadt-Cafes krönten das Gemeinschaftserleben bis die Sonne hinter Dom- und Severikirche unterging.

 

Letzter Höhepunkt der dreitägigen Reise war der Gottesdienstbesuch am Sonntagvormittag, in dem Bezirksältester Niebhagen, Bezirksevangelist Born und Priester Becker Gottes Wort verkündeten. Nach dem Gottesdienst wurde gelebte Gemeinschaft durch Kaffee und Kuchen bereichert.

Dankbarkeit, große Freude und auch ein bisschen Wehmut lagen im Abschied nach dem gemeinsamen Mittagessen im „Waldhaus“, einer beliebten Ausflugsgaststätte am Rande des Erfurter Stadtwaldes.

… und wieder schien die Sonne vom blauen Himmel.