Unterwegs auf den Spuren der Bibel -
Unterricht auf die besondere Art
Der erste Unterrichtstermin im neuen Regelschuljahr nach den Sommerferien war für die Kinder der Sonntagsschule und die Schüler des Religionsunterrichtes der Gemeinden Annaberg-Buchholz, Bärenstein, Ehrenfriedersdorf, Neundorf, Schönfeld und Wiesa ein besonderes Erlebnis. Den gemeinsamen Blockunterricht am 13. August 2016 nutzten sie für einen Ausflug zum „Christlichen Erlebnisgarten“ in Brünlos.
Die Kinder mit ihren Betreuern und einigen Eltern trafen sich 10:00 Uhr vor dem Eingang des Erlebnisgartens. Frau Lydia Langer, die „Reiseleiterin“, nahm die Gruppe in Empfang und entführte sie zu einer biblischen Reise in die Zeit des alten und neuen Testaments.
Los ging`s mit der Geschichte von David und dem Riesen Goliath. Recht anschaulich erzählte Frau Langer diese Geschichte und die Schülerinnen und Schüler lauschten gespannt der Erzählung. Dabei konnten sie den aus Holz geschnitzten, lebensgroßen Goliath (ca. drei Meter groß) bestaunen und die Rüstung, welche David vom König Saul bekam, selbst ausprobieren.
Die Weiterreise brachte alle an den „See Genezareth“. Dort ging es um die Geschichte, als Jesus auf dem Wasser wandelte und Petrus es ihm gleich tun wollte.
Die nächste Station der „Reise“ führte in die „Wüste“. Unter einem großen Apfelbaum lauschten die Kinder den Erzählungen der „Reiseleiterin“ Lydia. Diese hatte selbst das Land Israel mit seinen biblischen Stationen bereist und konnte manch spannendes Detail berichten. Die Zuhörer erahnten, wie es dem Volk Israel auf seiner Wüstenwanderung ergangen sein muss.
Wie die Schafe am Abend durch die Hürden gelassen und dabei gezählt und mit Öl gesalbt wurden, erfuhren die Kinder beim nächsten Zwischenstopp. Die Hürden (tragbare Einzäunung), welche die Hirten der damaligen Zeit verwendeten, schützten die Schafe vor wilden Tieren. Zudem konnte der Hirte die Schafe beim Eingang in den Bereich innerhalb der Hürden zählen und salben. Das diente dem Schutz vor dem sogenannten Schafbandwurm, der bei den Tieren die „Drehkrankheit“ verursacht. Im Sprachgebrauch finden wir auch heute das Wort „Drehwurm“, wenn etwa jemandem schwindelig ist.
Im Anschluss wurde die „Reisegruppe“ in ein typisches Wohnhaus der Zeit Jesu geführt und konnte sehen, wie darin gewohnt und gekocht wurde. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie den Schatz des Hauses suchen durften, welcher letztlich hinter einem losen Stein recht gut versteckt war. So haben die Menschen früher ihr Geld vor Räubern geschützt. Leider kannten auch die Räuber diese Verstecke und so mancher verlor dabei sein ganzes Hab und Gut.
Zum Abschluss dieses erlebnisreichen Tages wurde von den Kindern Fladenbrot selbst gebacken. Dazu gab es Kräuterquark, der ebenfalls selbst zubereitet wurde. Die frischen Kräuter stammten direkt aus dem Erlebnisgarten und waren von den Kindern zuvor gesammelt worden.
Wer wollte, konnte nun noch die zum Erlebnisgarten gehörenden Esel mit einigen Möhren verwöhnen.
An dieser Stelle sei nochmals besonders dem Team des christlichen Erlebnisgartens Brünlos gedankt! (http://www.jesus-land.de)
Wissenswertes zum Blockunterricht
Die Kinder der Sonntagsschule und die Schüler des Religionsunterrichtes der Gemeinden Annaberg-Buchholz, Bärenstein, Ehrenfriedersdorf, Neundorf, Schönfeld und Wiesa führen die kirchlichen Unterrichte gemeinsam als Blockunterricht in Ehrenfriedersdorf durch.
Die Schüler treffen sich dazu monatlich jeweils an einem Sonnabend in der Zeit von 09:30 Uhr bis 14:30 Uhr.
Die inhaltlich durch das Unterrichtsmaterial vorgegeben Themen werden in drei aufeinander folgenden Blöcken behandelt. In den Pausen dazwischen gibt es für die Kinder Getränke, Obst und selbstgemachten Joghurt oder Quarkspeisen. An den stofflichen Teil des Blockunterrichtes schließt sich die Mittagspause an. Danach wechseln die Kinder in die nahe gelegene Oberschule, um in der dort angeschlossenen Turnhalle gemeinsam zu singen und im Anschluss noch wetterunabhängig Bewegungsspiele erleben zu können.
Der gemeindeübergreifende Blockunterricht bringt stets organisatorische und inhaltliche Herausforderungen mit sich, denen sich die engagierten Lehrkräfte immer wieder freudig stellen. Dabei werden sie von den Amtsträgern der Gemeinden und des Bezirkes sowie den Eltern und vielen Geschwistern unterstützt.
Um den Unterricht abwechslungsreich und interessant zu gestalten, greifen die Lehrkräfte auf einen umfangreichen Methodenpool zurück und nutzen die Möglichkeiten, die sich besonders im Rahmen des Blockunterrichtes realisieren lassen (z. B. Exkursionen, größere Rollenspiele, Geländespiele, Bibelgeocaching, Stationenlernen usw.).