6. Open-Air-Gottesdienst

Zum sechsten Mal seit 2010 fand ein Open-Air-Gottesdienst im böhmisch-sächsischen Grenzgebiet des westlichen Erzgebirges statt. Achtzig Glaubensgeschwister aus drei Nationen folgten der Einladung der Neuapostolischen Kirche Tschechien zum Freigelände an der Ausflugsgaststätte „Schöne Aussicht / Krásná vyhlídka“ hoch über der Stadt.

Viele fleißige Hände trafen noch die letzten nötigen Vorbereitungen für die Durchführung des diesjährigen Open-Air-Gottesdienstes. Die Autokennzeichen auf dem Parkplatz verrieten, woher die Gottesdienstbesucher kamen – aus Tschechien, dem nahen Sachsen und Österreich. Ein Blick hinunter zur Stadt Nejdek zeigte viele Regenwolken. Wird das Wetter halten?

Der Tschechischchor des Kirchenbezirkes Chemnitz / Sachsen stimmte die Anwesenden in der Landessprache auf den Gottesdienst ein, den Bezirksältester Wall von der Neuapostolischen Kirche Österreich hielt. Der Vorsteher der tschechischen Kirchengemeinde Nejdek, Priester Störzel, und Bezirksevangelist Degenfellner unterstützten ihn mit Predigtbeiträgen. Hirte i.R. Zettl übersetzte in die tschechische Sprache.

Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort aus Lukas 6, 37-38a:

„Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben...“

Kerngedanken aus dem Gottesdienst:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Lob ist eine schöne Art, Liebe und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Nichts ist selbstverständlich, was der Nächste tut. Es liegt jedoch in der Natur des Menschen, gerne zu kritisieren. Zeigen wir Respekt und Wertschätzung dem Nächsten gegenüber, indem wir mehr loben.
Das Wichtigste aber ist, Gott zu loben.

Wie oft sind wir selbst immer wieder Richter dem anderen gegenüber. Dabei werden keine Zeugen befragt, keine Sachverständigen gehört und oft noch nicht einmal mit dem Betreffenden gesprochen. Man hört etwas über einen Dritten und dieses Urteil wird rechtskräftig.
Jesus jedoch spricht: Vergiss das Recht – es ist Gnade. Wenn er von Liebe spricht, passen Verdammung und Verurteilung nicht dazu.

Wann hat man wirklich vergeben – dazu eine Begebenheit:
Thomas Alva Edison erfand mit einem Team die elektrische Glühlampe. Diese bestand aus einem zerbrechlichen Glaskörper mit filigranem Innenleben. Nach der Fertigstellung sagte er zu einem Jungen: „Bring es her!“ Der Junge stolperte über eine Stufe und das wertvolle Objekt ging kaputt. Das Team kam erneut zusammen und baute eine weitere Glühlampe. Edison gibt diese demselben Jungen in die Hand.

Dem anderen eine neue Chance geben - das ist Vergebung, das ist Segen. Wie viele Chancen bekommt jeder immer wieder neu von Gott? Dafür ein besonderer Dank zu IHM nach oben. Schließen wir niemanden von der Gnade aus, denn Gott will allen helfen.

Die letzten Worte des Gottesdienstes waren gerade verhallt, als es nun auch hier zu regnen begann. Vorher gab es schon überall in der näheren Umgebung größere Schauer.

SSR / Fotos U.M.