Pojďte blíž – Kommet her
Auf der Fahrt nach Nejdek gingen die Gedanken in die Richtung, wie viele Menschen im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet des Erzgebirges in der über 800jährigen Besiedlungsgeschichte seit dem Mittelalter wohl gelebt haben mögen. Die Landschaft ist hier im Gebirge karg. So blieben als Einkommensmöglichkeit vorwiegend der Handel und der Bergbau. Nejdek befindet sich an einer alten Handels- und Passstraße, welche von Leipzig nach Karlovy Vary (Karlsbad) führte. Ländergrenzen sind etwas statisches, territorial Festgelegtes und erfuhren im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Veränderungen.
Nachmittags am Hotel „Schöne Aussicht“ in Nejdek begrüßte Apostel Kainz zu Beginn des Open-Air-Gottesdienstes alle Besucher mit dem Gruß aus der Bibel: „Gnade sei mit euch und Friede.“
Jeder möge fühlen, wie die Gnade Gottes ihn erfasst und Frieden in die Seele kommt.
Was ist Gnade? „Gott nimmt all dein Elend! – denn nur ER kann das.“
Elend – was ist das? Großes Elend ist, wenn das Herz verbittert ist, Angst lähmt und Verzweiflung seelische Dunkelheit schafft.
Geben wir Gott unser Herz. Er möchte nicht nur irgendein Begleiter in unserem Leben sein. Vertrauen wir ihm, dass er in unserem Leben alles gut macht, auch wenn der eine oder andere das aufgrund großen Leidensdrucks momentan nicht so sieht. Dann kommt Frieden in die Seele. Alles, was bewegt und unruhig macht, weicht einer inneren Ruhe.
Für diesen Gottesdienst, in dem in besonderer Weise der Seelen in der jenseitigen Welt fürbittend gedacht wurde, nahm Apostel Kainz das Bibelwort Klagelieder Jeremias 3, 25.26:
„Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen."
Viele sind in die jenseitige Welt voraufgegangen – unvorstellbar viele. Gott will, dass allen Seelen geholfen werde. Jesus ruft: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Jesus ruft, aber erkennen und kommen muss jede Seele selbst.
Treten wir in der Fürbitte für den Nächsten ein. Die Kraft dazu kommt aus dem Heiligen Geist. Mitgefühl fehlt in unserer heutigen Zeit. Jeder denkt an sich und kaum an den anderen.
Dem barmherzigen Samariter jammerte das Leid des Geschlagenen. Er hat ihm geholfen, ihn getragen und gepflegt. Das ist Sanftmut. Ein sanftmütiger Mensch vergibt, redet nicht von der Vergangenheit, gibt dem Nächsten die Hand und sagt: „Komm, ich helfe dir auf".
Hinter jedem Menschen/jeder Seele kann Jesu stehen!
Wir wissen es nicht, wollen aber immer so handeln, als wäre dem so.
Während des Heiligen Abendmahles wurde von den 130 Anwesenden der alte Kirchenchoral „Za lásky moc“ - „Ich bete an die Macht der Liebe“ gesungen.
SSR