Gottesdienst über den Dächern von Nejdek
Warum sollte man das schöne Erleben aus dem vorherigen Jahr nicht wieder neu beleben, dachten sich die tschechischen Glaubensgeschwister. In einem gemeinsamen Seminar, bei dem auch das Thema Öffentlichkeitsarbeit angesprochen wurde, äußerten sie den Wunsch nach Neuauflage eines Gottesdienstes unter freiem Himmel.
Am 21. August 2011 war es dann soweit: Erneut hatte der Inhaber des Hotels „Krásná vyhlídka“ („Schöne Aussicht“), Herr Vít, sein Hotelgelände zur Verfügung gestellt. Der Gemeindeausflug der "treuen Nachbarn" aus der Gemeinde Bärenstein führte an diesem Tag wieder nach Nejdek. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten auch in diesem Jahr Sängerinnen und Sänger aus einigen Gemeinden des Erzgebirges. Zusammen mit ihnen waren weitere Geschwister aus dem Bezirk Chemnitz angereist.
Aber es gab auch Veränderungen: Am 10. Juli 2011 hatte Bezirksapostel Fehlbaum in einem Festgottesdienst in Prag den langjährigen Vorsteher der Gemeinde, Hirten Zettl, in den Ruhestand versetzt. Auch Bezirksältester Stübler aus Österreich war im Juli in den Ruhestand versetzt worden. Er hatte 2010 an diesem Ort den Gottesdienst gehalten.
Als neuer Vorsteher betreut nun Priester Bernd Störzel die Gemeinde.
Unser großer Gott hatte auch wieder für neue „geistige Nahrung“ gesorgt.
Bezirksevangelist Wolfgang Hild diente den 82 Gottesdienstbesuchern unter dem Bibelwort Jesaja 52, 7
„Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!“
Da der Gottesdienst auf einem Berg stattfand, konnte sich der Zuhörer noch besser in manche Gedanken der Predigt hinein versetzen.
Wie fühlten sich damals die Jünger Jesu auf dem Berg der Verklärung? Welche Veränderungen bewirkte die Begegnung mit Jesu? Wie wirkt sich heute die Nähe Jesu auf unser Handeln aus?
Sei ein Freudenbote, verkündige Frieden, predige Gutes, verkündige Heil. Das ist die Kurzbeschreibung für: Handle neuapostolisch!
Ein einprägsames Gleichnis zum Thema Opferbereitschaft wurde in der Predigt aufgezeigt: Ein Maler hatte den Auftrag, in einem Bild den Zustand einer Gemeinde widerzuspiegeln. Er malte die Kirche mit dem halb geöffneten Eingangsportal, durch das man in das sonnendurchflutete Innere der Kirche mit Altar und Opferstock sehen konnte. Auf die Frage, woran man nun den Zustand der Gemeinde erkennen könne, empfahl er, sich das Bild genauer anzuschauen: Über dem Opferstock sind Spinnweben!
Die Priester Störzel, Kreher und Baumann dienten im weiteren Verlauf des Gottesdienstes der Gemeinde. Die Übersetzung ins Tschechische erfolgte durch Schwester Veronika Zettlova.
Insgesamt war dieser Tag wieder ein schönes Erlebnis für alle Besucher und eine bleibende Erinnerung. Viele nutzen auch die Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch bei einem gemeinsamen Mittagessen nach dem Gottesdienst.
Dank gilt neben allen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben, vor allem unserem himmlischen Vater, der Gnade und Segen aber auch strahlenden Sonnenschein an diesem Tag geschenkt hat.
B.St./M.W.