Eine „bodenständige“ Wanderung
Alle, die der Einladung zum traditionellen Jugendwandertag des Bezirkes Chemnitz gefolgt waren, standen auf festem Boden in Boden, einem Ortsteil der Gemeinde Großrückerswalde. Nach kurzer Begrüßung kam das Startsignal unserer Wanderführer Maria und Oliver mit dem Ruf: „Los geht´s“. Jung und Alt (besser gesagt: Nicht-mehr-so-Jung) setzte sich auf dem Wanderweg Richtung Niederschmiedeberg in Bewegung. Während der folgenden „Etappe“ wurde der feste Boden durch aufgeweichte Graswege ersetzt, es ging steil bergauf. Dies hinderte einige „Jäger“ nicht daran, auf Pilzsuche zu gehen. Einige der schönsten Exemplare (natürlich der Pilze und nicht der „Jäger“) fanden ihren Platz am nächsten Tag zum Erntedank am Altar wieder. Ein Dankeschön auch für diese Gaben der Natur. Vom Rande des Oberdorfes bot sich ein herrlicher Panoramablick auf die Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz, dem markanten Pöhlberg und den umliegenden Ortschaften.
Die weithin sichtbare Wehrkirche Großrückerswalde (www.kirche-grossrueckerswalde.de) war rasch erreicht. Herzlich begrüßte uns Pfarrer Roland Lämmel. Im Inneren des ca. 550 Jahre alten Gotteshauses lauschten wir gespannt und interessiert seinen Ausführungen. Dabei wurde ein schöner Bogen von der historischen Bedeutung als Wehrkirche, dem tiefen Glauben unserer Vorfahren bis hin zum Christsein in unserer Zeit offenbar. Unsere Rebekka wurde von ihm gebeten, die 1829 erbaute Orgel erklingen zu lassen. Eine weitere Bitte erfüllten wir gern: Der gemeinsame Gesang „Nun danket alle Gott“ war eine schöne Einstimmung auf den nächsten Tag, auf den Erntedankgottesdienst. Ganz Mutige erklommen noch das Dachgeschoss und erlebten das Läuten der Glocken „hautnah“. Mit herzlichen Worten hieß es dann: „Auf Wiedersehen“ - und dies schon mit konkretem Datum. Am Samstag, dem 6. November 2010 kommen wir wieder - als Sängerinnen und Sänger, als Musikerinnen und Musiker oder als Konzertbesucher, denn dann heißt es zur Geistlichen Abendmusik, einem Konzert der Neuapostolischen Kirche "GOTT SCHENKT HILFE".
Nach allem Schönen und Wertvollem, aufgenommen von unserer Seele, meldete sich plötzlich der Hunger. Zum Glück war es nicht mehr weit bis zu den Fischteichen. Dort hatte das „Restaurant“ der Gemeinde Marienberg geöffnet und wir wurden liebevoll bewirtet. Nach dem Verzehr von mehreren“ leckeren Würstchen erklang machtvoll ein „Happy Birthday, lieber Udo“. Der „Restaurantchef“ und Vorsteher der Gemeinde Marienberg feierte am nächsten Tag seinen 50. Geburtstag und als kleines Geschenk ertönte noch „Der Herr ist mein Licht“. Dieses Licht begleitete uns auf dem Rest der Wegstrecke in unseren Herzen. Wieder konnten wir erleben, Gemeinschaft ist eine besonders schöne Gabe unseres Gottes. Wir durften sie an diesem Tag ernten und unseren Dank dafür am Sonntag mit auf den Altar legen.
Und so wollen wir beständig auf diesem Boden der Gemeinschaft bleiben, denn wie begann dieser Bericht ... Erzgebirgler sind bodenständig.
R. M. (Fotos L. M./F. M.)