Open-Air-Gottesdienst in Nejdek (Tschechien)
Obwohl die Gemeinde Nejdek in Tschechien nicht zur NAK Mitteldeutschland gehört, besteht nach wie vor eine herzliche Verbindung zu den Nachbarn im böhmischen Erzgebirge (siehe Bericht vom August 2009).
Schon im Frühjahr dieses Jahres wurde die Planung für einen weiteren gemeinsamen Höhepunkt begonnen. Der Vorsteher der Gemeinde Nejdek, Hirte Zettl, und der ihn unterstützende Priester Störzel aus der Gemeinde Annaberg-Buchholz hatten ein Erfolg versprechendes Konzept ausgearbeitet. Durch ansprechende Öffentlichkeitsarbeit sollte das Interesse der Bürger von Nejdek geweckt werden, einen Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche in freier Natur zu erleben.
Wieder einmal waren auch die Glaubensgeschwister aus Bärenstein mit von der Partie. Wie sollte es anders sein. Der jährliche durchgeführte Gemeindeausflug hatte Nejdek als Ziel.
Bereits Tage zuvor wurde die Wettervorhersage im Internet bemüht, um eine Antwort auf die wichtige Frage zu erhalten: „Wie wird das Wetter in Nejdek am Sonntag sein?“
Zunächst sahen die Wetterverhältnisse am Sonntagmorgen am Grenzübergang in Oberwiesenthal nicht zu rosig aus. Aber die Erfahrung lehrt: Wenn man den Erzgebirgskamm aus Sachsen ins Tschechische hinunterfährt, wird das Wetter besser. Und so war es auch, es war warm und bedeckt – optimal für Open-Air.
Auf dem Freigelände vor dem Hotel „Krásná vyhlídka“ („Schöne Aussicht“) kam es zu einer herzlichen Begegnung der tschechischen Glaubensgeschwister und Gäste mit ihren Nachbarn aus dem sächsischen Erzgebirge, darunter die Ausflügler aus Bärenstein sowie weitere Geschwister und Jugendliche aus dem Bezirk Chemnitz. Insgesamt erlebten 75 neuapostolische Christen, 3 tschechische Gäste sowie einige interessierte „Zaungäste“ den Gottesdienst.
Zwei Chöre sorgten sich um den musikalischen Teil. Der Gemeindechor aus Bärenstein sang in Deutsch, junge Geschwister aus dem Bezirk Chemnitz brachten Lieder in tschechischer Sprache zu Gehör.
Den Gottesdienst leitete der für Tschechien zuständige Bezirksälteste Fritz Stübler aus Österreich. Er wurde begleitetet von Bezirksevangelist Wolfgang Hild aus Wien. Die Übersetzung ins Tschechische erfolgte simultan durch die Tochter des Vorstehers, des Hirten Zettl.
Als Bibelwort diente Psalm 105, 1 und aus 2.3.: „Danket dem Herrn und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern! Redet von allen seinen Wundern. Rühmet seinen heiligen Namen“.
Der Bezirksälteste war sichtlich erfreut über die Vorbereitung dieses Tages und die „schöne Aussicht“ in die viele Augenpaare der Gottesdienstbesucher. Angeregt durch den Ausblick vom Berg hinab auf die Stadt brachte er zum Ausdruck:
„Schöne Aussicht – was nützt es, wenn man hier auf dem Berg sitzt, dieses schöne Bild vor sich hat und sich dennoch in Sorgen und Nöten vergräbt und sich von dem Schönen abwendet. Zum Herrn Jesu hinschauen mit offenen Augen und einer offenen Herzenstür, das erquickt und stärkt.“
Eine Geschichte berichtet von einem Maler. Der bekam den Auftrag, ein Bild von Jesus Christus zu malen. Als das Werk vollendet war, zeigt er dies seinem Sohn. Der Junge sagte: „Perfekt - nur die Tür hinter Jesus hat keine Klinke“. Die Antwort des Vaters: „Sehr gut mein Sohn, aber um die Tür zu öffnen muss man dies von innen tun“.
Jeder sollte also seine Herzenstür für Jesus selbst öffnen.
Apostel Kainz hatte für diesen besonderen Tag eine Botschaft mitgegeben:
"Ganz bewusst die Liebe Gottes erleben."
Diese konnte durch das Erleben des Gottesdienstes in der freien Natur einmal auf ganz andere Art und Weise empfunden werden. Dazu trug auch das fröhliche Vogelgezwitscher bei.
Im Anschluss an die Predigt des Bezirksältesten wandte sich Bezirksevangelist Hild an die Zuhörer. Auch er zeigte angeregt durch die Natur ein einprägsames Bild auf:
Sonne und Wind wollten ihre Kraft messen. Beide suchten sich einen Mann aus und sprachen: “Bei wem dieser Mann zuerst den Mantel ausziehen wird, der hat gewonnen“. Das Kräftemessen begann. Der Wind pustete was das Zeug hielt und der Mann hielt seinen Mantel nur umso fester. Nun kam die Sonne und versuchte ihr Glück. Sie strahlte und wärmte, so dass der Mann von ganz allein seinen Mantel auszog.
So ergeht es denen, die am Glauben festhalten und die Wärme Gottes suchen. Vieles wird abgelegt und dann können sich die schönen Augenblicke und die wohltuende Wärme in unsere Seelen ergießen.
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wurden der Vorsteher Hirte Zettl sowie Priester Kreher und Priester Störzel an den Altar gerufen.
Als dieser Gottesdienst zu Ende ging und wieder Abschied genommen werden musste, konnte man verspüren: Alles war gut gelungen, seligmachend war das Erleben und gestärkt konnten alle diesen besonderen Platz an der „Schönen Aussicht“ verlassen.
Die Organisatoren möchten hier noch einmal ihren besonderen Dank zum Ausdruck bringen.
- Als erstes sei Gott, unserem Vater, Dank gesagt, denn er hat das Gelingen zu diesem Erleben geschenkt.
- Auch ein herzliches Dankeschön all denen, die in unterschiedlicher Weise ihre Gaben eingebracht haben.
- Besonders erwähnt werden soll hier auch der Inhaber des Hotels „Krásná vyhlídka“, Herr Vít, der sein Hotel und das Freigelände für diesen Tag kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
A.K./B.St./M.W.