Geistliche Abendmusik im mittleren Erzgebirge
„Komm, Herr, segne uns“ - Unter diesem Motto fand – einer schönen Tradition folgend – auch in diesem Jahr wieder Geistliche Abendmusik im mittleren Erzgebirge statt.
Deutschneudorf
Die XIII. Geistliche Abendmusik des Chores der Neuapostolischen Kirche der Region Mittleres Erzgebirge fand in der evangelisch-lutherischen Kirche Deutschneudorf statt, in der sich trotz spätsommerlich-warmen Temperaturen am 8. Oktober 2011 ca. 80 Besucher versammelten.
Nachdem das Glockengeläut verklungen war, zog der Chor mit dem Lied „Friede des Herrn“ in den Kirchensaal ein.
Pfarrer Michael Harzer begrüßte die Anwesenden mit herzlichen Worten. Anknüpfend an das zuvor erklungene Lied sagte er, dass der Friede des Herrn die evangelischen und neuapostolischen Christen verbindet. Dann verlieh er seiner Freude Ausdruck, dass die schon längere Tradition der Konzertreihe „Geistliche Abendmusik“ nun durch den Auftritt in Deutschneudorf fortgesetzt wird und sprach mit Worten des 68. Psalms das Eingangsgebet.
Unter der Leitung von Roger Maschek boten die Mitwirkenden Werke von J.S. Bach, F. Deis, J. Rutter, F. Schubert u. a. dar und begeisterten damit das Publikum. Besonders erfreute der Kinderchor mit seinen beiden Liedern „Ich heiße kleiner Sonnenschein“ und „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ die Besucher.
Nach einem wohltuenden Applaus für alle Mitwirkenden verabschiedete Pfarrer Harzer mit dankenden Worten und einem innigen Gebet die Konzertbesucher.
Die Einnahmen dieses Konzerts wurden zu gleichen Teilen für die Erneuerung der Glocken der Deutschneudorfer Kirche und für eine Spende an NAK-karitativ verwendet.
Tannenberg
Genau vier Wochen später war bei nunmehr herbstlich-kühlem Wetter Tannenberg und seine über 500 Jahre alte St. Christophorus-Kirche Schauplatz der XIV. Geistlichen Abendmusik des Chores der Neuapostolischen Kirche der Region Mittleres Erzgebirge.
Die kleine, im spätgotischen Stil errichtete Dorfkirche gehört zu den wenigen alten Kirchen im Erzgebirge, die das Glück hatten, von zerstörerischen Kriegswirren und Feuersbrünsten verschont zu bleiben. Der wertvolle Schnitzaltar mit der Mondsichelmadonna, gestiftet im Jahre 1521 vom damaligen Tannenberger Rittergutsbesitzer Martin Schnee, wird der Werkstatt Christoph Walther zugeschrieben. Seit 1737 läuten die Glocken von dem errichteten steinernen Kirchturm ihre Botschaft weit ins Land.
Stellvertretend für die neuapostolische Gemeinde in Tannenberg überreichten die Darbietenden mit diesem Konzert ein musikalisches Geburtstagsgeschenk im Rahmen der vielfältigen Veranstaltungen und Ausstellungen im Jahresverlauf anlässlich des 600-jährigen Jubiläums dieses zwar kleinen, aber selbständigen Erzgebirgsortes im malerischen oberen Zschopautal.
Festlich eröffnet wurde das Konzert auch hier mit Glockengeläut. Ganz gespannt erwarteten die zahlreichen Konzertbesucher die Sängerinnen und Sänger, die wiederum mit dem Lied „Friede des Herrn“ - begleitet vom Klavier - feierlich einzogen und nicht nur die Ohren, sondern auch die Herzen der Zuhörer öffneten.
Gemeinsam begrüßten der Bürgermeister von Tannenberg, Christoph Neubert, der Pfarrer der ev.-lutherischen Kirchgemeinde St. Christophorus, Thomas Stiehl, und als Vertreter der Neuapostolischen Kirche, Bezirksevangelist Arnd Melzer, in harmonischer Atmosphäre alle Anwesenden.
Dabei wurde Dank ausgesprochen für 600 Jahre Segen Gottes in Tannenberg.
Nach dem Gebet des Bezirksevangelisten Melzer entführte Timon Häslich an der 1997 neu eingebauten Orgel die Zuhörer nach Frankreich mit dem musikalischen Gebet “Prieré á Notre- Dame“ aus der Suite gothique von Léon Boellmann.
Mit Lob Gottes ging das Programm dann abwechslungsreich weiter, u. a. mit „Gott ist mein Hirt“ von Franz Schubert und dem zeitgenössischen „Look at the world“ von John Rutter, jeweils dargeboten vom gemischten Chor.
Mit einem einfühlsamen Harfenspiel berührte Evelin Trinks beim Vortrag der Romance Nr. 96 F-Dur „I saw thee weep“ nicht nur die Saiten ihres edlen Instruments, sondern auch die Gemüter der Anwesenden.
Das Instrumentalensemble mit seinem jungen Solo-Oboisten spielte gekonnt das bekannte Largo aus der Oper „Xerxes“ von G. F. Händel. Die fühlbare Begeisterung der Darbietenden sprang auf die Zuhörer über, jedoch in besonderer Weise berührte auch in Tannenberg der Kinderchor mit „Ich heiße kleiner Sonnenschein“ die Herzen.
Pfarrer Stiehl betete am Ende des Konzertes zusammen mit allen Anwesenden feierlich das „Vater unser“, welches auch im Konzert in einer musikalischen Fassung den Zuhörern innig entgegen gebracht worden war.
Als mittlerweile traditionellen Schlusspunkt setzten Chor und Kinderchor zusammen mit der Orgel das Lied „Nimm die Freude mit“ von M. Birkenfeld, was die Konzertbesucher dann auch spürbar umsetzten.
Mit einem Blumenstrauß für den Dirigenten und einer persönlichen finanziellen Zuwendung für den Chor bedankte sich Bürgermeister Neubert bei den Darbietenden und wünschte dem Projektchor in Zukunft alles Gute und weiterhin so viel Enthusiasmus und gutes Gelingen.
Die Einnahme dieses Abends ging in voller Höhe an NAK-karitativ, der Vorstand der ev.-lutherischen Kirchgemeinde St. Christophorus zu Tannenberg beteiligte sich daran in Form der Erlassung aller Betriebs- und Nutzungskosten, die in Verbindung mit dem Konzert entstanden waren.
Für NAK-karitativ konnte in der Summe der generierten Spendenaufkommen aus beiden Konzerten eine stattliche Summe von 500 EUR gesammelt werden. Der Dank hierfür gilt den Konzertbesuchern sowie den Darbietenden für ihre Zeitopfer.
M.+J.G /S.S.R./R.M.