Besuch des Bezirksapostels im Erzgebirge
Am Mittwoch, dem 27. Januar 2021, diente Bezirksapostel Rüdiger Krause der Gemeinde Schönfeld im Kirchenbezirk Chemnitz. Um den aktuellen Abstandsregeln gerecht zu werden, fand der Präsenz-Gottesdienst im geräumigen Gemeindezentrum in Annaberg-Buchholz statt. Der ursprünglich für Juni 2020 vorgesehene Gottesdienst war durch den ersten Lockdown entfallen.
Rund 30 Gläubige konnten den Gottesdienst vor Ort erleben und rund 800 Zuschauer waren per Youtube verbunden. Live-Vorträge von zwei Instrumentalisten sowie einige Videoeinspieler gaben dem Gottesdienst einen würdigen Rahmen.
Der Bezirksapostel verwendete das Bibelwort: Markus 6, 48-49
„Und er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern – denn der Wind stand ihnen entgegen –, da kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen und wandelte auf dem Meer und wollte an ihnen vorübergehen. Als sie ihn aber auf dem Meer wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien.“
Lasst uns im Jahr 2021 dankbare Gotteskinder sein und bleiben
Zu Beginn zu Beginn seiner Predigt brachte der Bezirksapostel seinen Dank zum Ausdruck für viele Dinge, die zur Durchführung der Gottesdienste in Liebe und mit Einsatz getan werden. Manches nehmen wir als selbstverständlich hin und merken manchmal erst, wenn etwas aus Unvollkommenheit nicht getan wurde.
Auch Gott lässt uns oft Dinge im täglichen Leben zukommen, die als selbstverständlich hingenommen werden könnten. Manchmal fallen uns Gottes Wohltaten erst auf, wenn wir sie einmal nicht wie gewohnt hinnehmen können. Wir wollen lernen dankbar zu sein und zu bleiben.
Eingehend auf das vorgetragene Musikstück „Mehr lieben möchte ich dich“, sagte der Bezirksapostel, dass dies eine Absichtserklärung ist. Man hat persönlich festgestellt, dass andere Dinge vordergründig im Herzen stehen. Unsere wachsende Liebe kann Ausdruck finden
- in Dankbarkeit
- im Einsatz unserer Gaben für den großen Gott
- im Erleben der Gottesdienste
- in unserem Opfer
- im Zeugnis von der Liebe Gottes.
- im täglichen Gebet für das Kommen des Herrn Jesu
- im aktiven „Dranbleiben“ gemäß der Botschaft für 2021 „Christus - unsere Zukunft“
Das Bibelwort im Kontext
Eingehend auf das vorgelesene Bibelwort, erinnerte der Bezirksapostel an das damit verbundene biblische Geschehen: Jesus hatte die Fünftausend durch das Wunder der Vermehrung mit Brot und Fisch versorgt. Die Menschen waren begeistert und hätten ihn am liebsten festgehalten und zum König gemacht. (Joh. 6, 14.15). Man kann annehmen, so der Bezirksapostel, dass auch die Jünger ein wenig von diesen Gedanken eingenommen waren. Deshalb schickte der Herr sie mit dem Boot vornweg. Anschließend ging er auf einen Berg und betete. Jesus wollte nicht als Wundertäter und Retter Israels gelten, sondern anerkannt werden als Sohn Gottes. Vom Land aus sah Jesus, wie die Jünger sich abplagten beim Rudern, um gegen den Wind anzukämpfen. Sie kamen nicht vom Fleck und – so könnte man annehmen – diskutierten vielleicht über das erlebte Speisewunder. Um die vierte Nachtwache (zwischen 3 und 6 Uhr morgens) kam Jesus zu ihnen und wollte eigentlich an ihnen vorüber gehen. Aber als sie ihn sahen und vor dem vermeintlichen Gespenst erschraken, sprach er zu ihnen, stieg ins Boot und der Wind legte sich. Aber die Jünger entsetzten sich. Ihr Herz war erstarrt und sie waren durch das Erleben der Wunder nicht verständiger geworden.
Der Herr geht nicht vorüber, sondern stärkt uns
Das im Bibelwort geschilderte Geschehen erinnert an die Erlebnisse von Mose und Elia. Mose war am Ende seiner Kraft und suchte eine Begegnung mit Gott. Da er Gottes Herrlichkeit nicht hätte ertragen können, ging Gott an ihm vorüber (2. Mose 20, 20-23). Auch Elia war am Ende seiner Kraft. Nachdem er 40 Tage und 40 Nächte zum Berg Horeb gegangen war und nicht mehr weiter wollte, ging der Herr an ihm vorüber und gab ihm neue Wegweisung (1. Könige 19, 8-13)
Manchmal fühlen wir uns vielleicht in unserem Leben auch ein wenig weggeschickt oder verlassen. Wir rudern gegen unsere Verhältnisse, erleben Enttäuschungen, Krankheit, wirtschaftliche Probleme und erwarten Wunder Gottes. Wir sind erstarrt in den Zeitverhältnissen, erschrocken über manches, vielleicht auch irritiert über manch einen Amtsträger.
Wir wollen das Wesentliche erkennen. Von der Wucht und Kraft des Evangeliums ist nichts verloren gegangen. Das Evangelium bleibt und wird sich erfüllen in der Wiederkunft unseres Herrn Jesus. Lasst uns Vertrauen haben in die göttliche Lenkung. Jesus kümmerte sich um seine Jünger, als sie sich abmühten. Obwohl sie ihn nicht verstanden, weil sie gedanklich auf ganz anderem Weg waren, hat er sie nicht allein gelassen.
Das ist das göttliche Prinzip: Gott möchte uns vollenden und ans Ziel unseres Glaubens bringen. Wir sind ganz sicher in seinem Boot, sicher in der Kirche Christi, sicher in Jesu Heilstaten in heutiger Zeit, sicher in seiner Verheißung „Siehe, ich komme bald“.
Apostel Ralph Wittich beleuchtete in seinem Predigtbeitrag noch einmal, wie die Jünger sich abplagten beim Rudern. Jesus wusste aber ganz genau, wie es den Jüngern ging. Sie dachten aus der Sicht ihrer Lebensverhältnisse, es würde nun mit Jesu Wundertätigkeit so weiter gehen, es würde ihnen besser gehen.
Oft wünschen wir uns, dass sich Dinge in unserem Leben ändern. Es gehört aber ein große Portion Glaube dazu, sich darauf zu konzentrieren, worum es wirklich geht. Dabei wollen wir uns nicht auf das Jenseits vertrösten, sondern wir leben im Hier und Jetzt. Wir haben schon oft verspürt, wie Jesus uns geholfen hat. Dennoch haben wir nicht den pragmatischen Glauben, dass Jesus verantwortlich ist für unser Leben, dass es uns gut geht, dass wir uns wohlfühlen. Die heute verbreitete Denkweise ist geprägt von der Ansicht, was bringt es mir für einen Nutzen, wenn ich dies und jenes tue.
Oft sind wir vielleicht enttäuscht und meinen, Gott hat uns verlassen. Es gehört ein sehr starker Glaube dazu, überzeugt zu sein, dass uns dieser Zeit Leiden klein erscheinen werden gegenüber der Herrlichkeit Gottes (Römer 8, 18).