Freude und Dankbarkeit - Vorsteherwechsel und Jubiläen in Chemnitz

Apostel Ralph Wittich hat am Sonntag, 4. August 2019, in Chemnitz einen Festgottesdienst mit vielen Höhepunkten gehalten.

Der Apostel war gekommen, um der Gemeinde Chemnitz sowie den Umlandgemeinden Zschopau, Burkhardtsdorf und Limbach-Oberfrohna zu dienen, mit den Jubilaren zu feiern aber auch, um der Gemeinde eine weit über den Tag hinausreichende Prägung zu geben: Der langjährige Vorsteher, Bezirksevangelist Heiko Schreiter, sollte entlastet werden und die Gemeinde Chemnitz sollte mit dem Evangelisten Silvio Beyer einen neuen Vorsteher erhalten.
Nicht zuletzt fand im Gottesdienst die sakramentale Handlung der Heiligen Geistestaufe statt und zwei goldene Hochzeitspaare erhielten den Segen zu ihren Ehejubiläen.

Gottesdienst

Apostel Wittich diente mit dem Bibelwort aus Epheser 4, 25:

"Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind."

Der Chor leitete den Gottesdienst mit dem Lied „Ich will singen von der Gnade des Herrn“ kraftvoll ein.

Kernpunkt der aufrüttelnden Predigt des Apostels war die Aufforderung an die Gottesdienstteilnehmer zur Wahrhaftigkeit gegenüber dem Nächsten und im Glauben. Vernunft und Glauben sollen unser Gewissen leiten in einer Zeit, in der die Lüge immer hoffähiger wird. Die Lüge kann auch das Leben in der Gemeinde beschädigen. Wir können in unserem Glauben nur ernst genommen werden, wenn dieser von Ernsthaftigkeit und von Wahrhaftigkeit geprägt ist. Das Gebot der Nächstenliebe schließt die Wahrhaftigkeit gegenüber dem Nächsten mit ein. Jesus Christus ist uns dafür ein immerwährendes Beispiel. Der Apostel appellierte an die Gemeinde: "Der Ton macht die Musik beim Umgang untereinander."

In seiner Copredigt hat der bisherige Vorsteher Heiko Schreiter der großen Festgemeinde besonders ans Herz gelegt: "Gott ist mit Dir, immer und überall." Er zitierte aus einem irischen Segensspruch, der ihn über Jahrzehnte begleitet hat. Dort heißt es unter anderem: „Der Herr sei vor dir…, der Herr sei neben, hinter, unter dir….“ und abschließend: „..der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist, der Herr sei über dir, um dich zu segnen.“ Eindringlich legte er die Bitte in die Herzen der Geschwister: "Wachst in Wahrheit und Wahrhaftigkeit, dann lebt der Herr in euren Herzen."

Heilige Geistestaufe

Nach dem gemeinsamen Gebet des "Unser Vater" und der Sündenvergebung konnte die Gemeinde die Spendung des Sakramentes der Heiligen Versieglung an drei Kindern und einem jungen Glaubensbruder erleben. Der Apostel fasste den Wert des Sakramentes mit wenigen Worten zusammen: Gott bringt nun zu Ende, was er angefangen hat. Die Früchte des Heiligen Geistes können nun ihre Wirkung entfalten und Gott nimmt Wohnung in den Herzen der Kinder. Er beugt sich heute und jeden Tag immer wieder neu über die Kinder und ist bei ihnen.

Vorsteherwechsel

Nach der Feier der Heiligen Abendmahls fand der Vorsteherwechsel statt. Der Apostel hat die Arbeit des bisherigen Vorstehers, Bezirksevangelist Heiko Schreiter, in wenigen Worten zusammengefasst: Seit dem Jahr 2000 hat er die Gemeinde 19 Jahre lang mit stillem Humor und innovativ geführt und die Herzen der Geschwister gewonnen. Er war immer für die Gemeinde wichtig, aber nahm sich selbst nicht so wichtig. In seinem Dank an den scheidenden Vorsteher äußerte der Apostel die Gewissheit, dass Bezirksevangelist Schreiter weiter als glühender Verkündiger des Evangeliums gefragt sein wird und der Gemeinde nicht verlorengehen wird.

Den weiteren Ablauf erläuterte der Apostel ausführlich, da dieser nach dem neuen Amtsverständnis erstmalig im Apostelbereich so stattfinden sollte: Der neue Vorsteher Evangelist Silvio Beyer wird vor der Gemeinde und dem dreieinigen Gott beauftragt und erhält kniend den Segen Gottes. Da Chemnitz die größte Gemeinde im Arbeitsbereich des Apostels ist, sollen gleichzeitig die beiden Evangelisten Olaf Kozlowski und Bernd Junginger zu Stellvertretern des Vorstehers ernannt werden. Die Ernennung wird durch Handschlag und Segen bestätigt.

Die drei Brüder sind gemeinsam vor den Altar getreten. In seiner kurzen Ansprache an den neuen Vorsteher bezeichnete der Apostel die Aufgabe, der großen Gemeinde zu dienen, als eine Herausforderung. Der Vorsteher möge mit ausgestreckten Händen dienen. Dazu wünschte der Apostel Segen und Heiligung für die geistliche Leitung sowie die nötige Kompetenz für die organisatorischen Aufgaben. Er äußerte den Wunsch, der Vorsteher möge immer Lernender bleiben und gab ihm als Spruch mit auf den Weg: „Nur wer sich selbst mag, vermag auch andere zu mögen.“ Mit der Segensspendung wurde die Beauftragung des neuen Vorstehers Evangelist Silvio Beyer abgeschlossen. Zur Ernennung der beiden Stellvertreter wies der Apostel darauf hin, dass sie als die engsten Mitarbeiter des Vorstehers die Aufgabe haben, seine Hände zu stützen und den Rücken zu wärmen. Beide bringen dazu viel Amtserfahrung ein und der Apostel ist sich sicher, dass die drei ein gutes Team für die Gemeinde sein werden.

Ehejubiläen

Vor dem Schlussgebet und dem Schlusssegen bat der Apostel noch die beiden goldenen Hochzeitspaare Henry und Jutta Eichler sowie Bernd und Margrit Häslich mit den Worten "Nun wollen wir doch beginnen zu feiern" an den Altar. Ihre Kinder und Enkelkinder hatten dazu einen „Chor der Familien“ gebildet und begrüßten die Jubilare mit dem Chorlied „Welch ein hoher Tag der Gnade...“.

Beide Ehemänner haben als Amtsträger in den Gemeinden Flöha und Oederan (Pr. i.R. Henry Eichler) und Burkhardtsdorf (Pr. i.R. Bernd Häslich) viele Jahre als Vorsteher gedient. Der Apostel würdigte dies, indem er den beiden Ehefrauen ausdrücklich für ihr Verständnis und ihre Hilfe dankte.
Ein besonderes Bibelwort aus Prediger 4,14 soll die Jubilare auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten:

"Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei."

Neben der Dankbarkeit, sich als Ehepaare untereinander austauschen zu können - es gibt nichts Schöneres, möge die Gewissheit bleiben: Gott bleibt bei uns.

Der Gemeindechor verabschiedete die festliche Gemeinde mit dem Chorlied „Herr, Herr wir danken Dir“ und bekräftigte damit die Gefühle der Geschwister nach dem erlebten Gottesdienst.

Die Gemeinde nutzte die Gelegenheit nach dem Gottesdienst dem neuen Vorsteher viel Kraft zu wünschen, dem scheidenden Vorsteher zu danken und den Jubilaren zu gratulieren.