Bezirksapostel Rüdiger Krause besucht Annaberg-Buchholz

Erstmals im Kirchenbezirk Chemnitz diente der Bezirksapostel am 23.11.2016 in Annaberg-Buchholz. Sein Besuch sei schon seit mehreren Monaten geplant, komme aber genau zum richtigen Zeitpunkt, äußerte der Bezirksapostel gleich zu Beginn. Die Erwartungen der Gemeinde waren vielfältig.

Neben den Glaubensgeschwistern aus der Gemeinde Annaberg-Buchholz und den Nachbargemeinden Bärenstein, Neundorf, Ehrenfriedersdorf, Schönfeld und Wiesa waren zu diesem Gottesdienst auch die Vorsteher sowie die Hirten und Evangelisten ohne Vorsteherbeauftragung aus dem Kirchenbezirk Chemnitz eingeladen. In Begleitung des Bezirksapostels waren zudem Apostel Wosnitzka, Bischof Wittich und die Bezirksämter aus dem Ältestenbezirk nach Annaberg gekommen. Der Kirchensaal war mit 261 Gottesdienstteilnehmern für einen Wochentags-Gottesdienst außergewöhnlich gut besetzt. Ein gemeinsamer Chor der Sprengelgemeinden sowie einige Instrumentalisten gestalteten musikalisch sehr ansprechend den Gottesdienst. 

Der Bezirksapostel legte seiner Predigt das Bibelwort Römer 1, 11-12 zugrunde:

„Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas mitteile an geistlicher Gabe, um euch zu stärken, das heißt, damit ich zusammen mit euch getröstet werde durch euren und meinen Glauben, den wir miteinander haben.“

In seiner Predigt ging der Bezirksapostel zunächst auf das vom Chor vorgetragene Lied „Der Heiland sorgt für dich“ ein und betonte, dass wir oft eine genaue Vorstellung davon haben, wie diese Versorgung aussehen sollte und welche Lösung wir für unsere Probleme haben. Kommt es dann anders, bleiben möglicherweise Enttäuschungen zurück. Der Herr ist aber dennoch da und versorgt uns.

Denken wir an den reichen Jüngling. Von ihm wird kein Name überliefert. Es könnte also jeder von uns sein. Er hatte die großartige Möglichkeit, mit dem Herrn direkt zu reden und konnte viel Gutes vorweisen. In die direkte Nachfolge wollte er jedoch nicht eintreten. Obwohl der reiche Jüngling betrübt von dannen ging, gewann ihn der Herr lieb. Der Herr Jesus machte seine Liebe also nicht von der Nachfolge abhängig. Die Liebe ist sein Wesen. Wir wollen beachten: Vom gesamten Leben des reichen Jünglings ist uns nur ein ganz kleiner Teil überliefert. Wir wissen nicht, wie er sich in seinem zukünftigen Leben noch entschieden hat.

Auf das Bibelwort bezogen führte der Bezirksapostel aus, dass das Apostolat für die Versorgung der Gemeinden gegeben ist.

Das Apostelamt

  • verkündet das Evangelium,
  • verwaltet und spendet die Sakramente,
  • verkündet Sündenvergebung und
  • reicht Leib und Blut Christi dar.

Apostolat und Gemeinde gehören zusammen. Eines von beiden ist zu wenig!

Aber auch die Gemeinde gibt. Die Gemeinde

  • trägt die Schwachen.
  • vergibt dem Schuldiger
  • pflegt die Gemeinschaft
  • lobt und preist Gott

Prüfen wir uns, ob es ausreichend ist, was wir bisher getan haben oder ob und was wir noch mehr oder besser tun können. Die Gemeinde soll ein (lesbarer) Brief Christi sein.

In seiner Co-Predigt erinnerte Apostel Wosnitzka an den Europajugendtag und stellte die rhetorischen Fragen: „Was ist in Deinem Leben vorn?“ „Was ist in Deinem Glauben vorn?“ Zugleich gab der Apostel mögliche Antworten: Unser Glaubensziel, Gott, unsere Zukunft, unser Nächster. Er erinnerte an das „Weltgericht“ in der Heiligen Schrift. Die Gerechten waren sich nicht bewusst, wann sie die Werke der Barmherzigkeit getan haben sollten. Aber der Herr wies darauf hin, dass sie das alles „einem seiner Geringsten“ getan hatten. Sehen wir doch in unserem Nächsten den Herrn.

Bischof Wittig stellte in seinem Dienen Apostel Paulus als einen Apostel vor, dem das Thema „Gemeinde“ Zeit seines Wirkens wichtig war. Es ging ihm um Gemeinde und Gemeinschaft. Paulus wollte Gemeinschaft haben und nicht nur die Gesellschaft Gläubiger um sich herum. Er wollte die Gemeinden besuchen und stärken und kam oft in schwierige Verhältnisse. Er ließ sich davon aber nicht abhalten. Gemeinde ist auch heute immer ein Thema.